ertrauensbildung
HANDELSBLATT (WISSENSCHAFTSSEITE): Wir dürfen Ihnen zu Ihrem neuen Amt
als Präsident der Forschungsgemeinschaft gratulieren.
LANGLOFF: Danke.
HANDELSBLATT:
Sie sind in allen Fragender Gen-Technologie
immer für ein »Mehr an Öffentlichkeit« eingetreten.
LANGLOFF: Ja, man muß
das großschreiben. Es muß rasche Gewöhnungsprozesse
in der öffentlichen Auseinandersetzung gehen. Diese Auseinandersetzung muß der
Promptheit des Fortschritts in unseren Forschungsbereichen,
die inzwischen auch schon Technikbereiche sind,
entsprechen. Es muß vor allem öffentlich Vertrauen in die Akteure hergestellt
werden.
HANDELSBLATT: Welche Akteure? Welches Vertrauen ?
LANGLOFF: Das
ist wie beim Auto. Ich weiß auch nicht, wie ein Auto funktioniert, und ich fahre
trotzdem. Ich habe mehr oder weniger Vertrauen hl diejenigen, die das Auto bauen.
HANDELSBLATT:
Die Erfinder, die Ingenieure, die Verkäufer, die Werber, die Straßenbauer,
den Markt, die Ziele, die sich mit dem Auto erreichen lassen?
LANGLOFF: Es
geht um die MENSCHEN, die sich nach 4,2 Milliarden Jahren Entwicklung auf der
Erde auf die Bewährungsform Auto festgelegt haben. Es steckt ein Freiheitsdrang
irn Prinzip Auto.
HANDELSBLATT: Die
Staus?
LANGLOFF: Sind menschengemacht.
HANDELSBLATT: Aber welches Vertrauen
genießen sie? Die Pfingstunfälle?
LANGLOFF: Karambolagen sind nicht
die Arbeit der Auto-Bauer.
HANDELSBLATT: Aber die von Akteuren.
LANCLOFF:
Vielleicht sollte man das Wort Akteure genauer bezeichnen. Es geht einerseits
um die Hersteller, andererseits um die Nutzer. Auf letztere hat die Wissenschaft
keinen Einfluß und will ihn auch gar nicht haben.
HANDELSBLATT: Wir sprechen
von der Nutzung der Gen-Technologie. Es gibt einen öffentlichen und einen geheimen
Druck und der fragt: Was ist denn Nutzen?
LANGLOFF:
Diese Frage kann nur der Markt beantworten.
Sie kann auch nicht vor der Bereitstellung des Neuen beantwortet werden. HANDELSBLATT:
Aber die Frage steht im Raum.
LANGLOFF: Dort steht sie. Mit mehr oder
weniger Druck ausgestattet. -
(klu)
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