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Guevaras Mörder, der verstorbene Präsident René Barrientos, ließ die
Schießerei in San Vicente untersuchen. Er war ein leidenschaftlicher Wildwest-Fan
und beauftragte ein Team damit, das Geheimnis zu lösen. Er verhörte persönlich
die Dorfbewohner, ließ auf dem Friedhof Leichen ausgraben, studierte Armee-
und Polizeiakten und kam zu dem Schluß, die ganze Geschichte sei erfunden. Auch
die Agentur Pinkerton glaubte nicht an sie. Sie hatte ihre eigene Version, die
allerdings auch nur auf äußerst dürftigen Beweisen aufgebaut war: Danach war
die gesamte (dreiköpfige Familie) 1911 bei einem Schußwechsel mit der uruguayischen
Polizei ums Leben gekommen. Drei Jahre später wurde Butch
Cassidy für tot erklärt — sollte er damals noch gelebt haben, so hatte
er erreicht, was er wollte.
«Alles Unsinn», meinten seine Freunde, als ihnen die Geschichten aus Südamerika zu Ohren kamen. Butch ging Schießereien stets aus dem Wege. Und nach 1915 haben ihn Hunderte von Menschen gesehen — oder glauben es zumindest: als Waffenschmuggler für Pancho Villa in Mexiko, mit Wyatt Earp als Goldsucher in Alaska, als Tourist in einem Ford-T-Modell im Westen, bei Besuchen früherer Freundinnen (die ihn jetzt reichlich fett fanden) oder als Zuschauer bei einer Wildwest-Show in San Francisco.
Ich suchte die Kronzeugin für seine Rückkehr auf, seine Schwester, Mrs. Lula
Parker Betenson, eine energische und aufrichtige alte Dame um die Neunzig, die
ihr Leben lang die Demokratische Partei unterstützt hatte. Sie hatte nicht den
geringsten Zweifel: ihr Bruder war im Herbst 1925 nach Circleville zurückgekommen
und hatte im Kreis der Familie Blaubeertorte verzehrt. Sie glaubt, daß er Ende
der dreißiger Jahre im Staate Washington an einer Lungenentzündung gestorben
ist. Einer anderen Version zufolge ist er in einer Stadt im Osten als pensionierter
Eisenbahningenieur mit zwei verheirateten Töchtern gestorben. -
(
pat
)
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