ersessenheit  Das Organisieren der Dinge ist, selbst wenn es so sachlich scheint wie bei technischen Vorgängen, stets eine ergiebige Quelle der Entwürfe und Vorstellungen. Das beweist am besten jene Versessenheit, die oft hinter organisatorischen Leistungen zum Vorschein kommt und hinter dem Willen zur Ausgestaltung ersichtlich wird: Alles muß zusammenhängen, alles funktionell sein — keine Geheimnisse, kein Mysterium, alles ist organisiert, folglich ist alles durchsichtig. Es handelt sich hier nicht mehr um die traditionelle Versessenheit der Hausfrau: Alles gehört an seinen Ort und überall herrscht Sauberkeit. Diese Auffassung war moralischer Art, heute geht es um das Funktionelle. Das versteht sich, sobald man es in Zusammenhang mit der Funktion der Fekalität sieht: Diese setzt die absolute Leitfähigkeit der inneren Organe voraus.

Damit rühren wir an der Grundlage einer Charakterologie der technizistischen Zivilisation: Wenn die Hypochondrie ein Geplagtsein vom Stoffwechsel und von der Funktionalität der Primärorgane ist, könnte man den modernen Menschen, den Kybernetiker, gewissermaßen als einen zerebralen Hypochonder bezeichnen, der von der absoluten Zirkulation der Datenstoffe geplagt wird. - (baud)

  Wille
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