Verschnaufpause

 

 - Nicole Claveloux, Illustr. zu Confessions d'un monte-en-l'air

Verschnaufpause (2)  Tatsächlich war dies einer unserer feuchteren Abende in Paris. Jean Cocteau zeigte seine Hände, von denen Nancy uns entweder ein Photo oder eine Plastik vorführte, Hände, wie sie mir eigentlich noch nie untergekommen waren. Seine Hände sind überaus schmal, die Finger extrem schlank; ich habe solche Hände bisher nur einmal gesehen, und zwar bei einer großen Negerin, der Mannschaftsführerin eines unserer Rutherforder Basketballteams.

Mehr als ein »Charmé« bekam ich von dem Mann, den Ezra mir so übermäßig angepriesen hatte, nicht zu hören. Dann zogen ihn seine Freunde mit sich fort. John Rodker war auch da, und der Prinz de Dahomey, ein hünenhafter Königssohn aus Aquatorialafrika: er war schwarz wie Ebenholz, trug aber das Ordensband einer vornehmen Gesellschaft vor der Brust und wußte sich im Englischen und Französischen gewandt und kultiviert auszudrücken.

Es waren sehr viele Leute da, und alle tranken. Bob ärgerte sich über Nancy, weil sie ihn wie einen Dienstboten in den Keller schickte, Getränke nach seh üb zu holen. Er sagte ihr die Meinung, aber sie hörte ihm gar nicht zu und ging einfach selbst.

Wir tranken eine Menge fine. Alles redete, fuchtelte mit den Armen und tanzte, betrunken und ausgelassen. Einmal mußte Nancy, die nie den Kopf verlor, den Prinzen scharf zurechtweisen, weil er sich bei einer gewissen Dame zu weit vorgewagt hatte. Ich hatte allmählich genug und ging allein in ein Zimmer, um zu verschnaufen; eine Französin, die ebenfalls dorthin kam und mich sah, sagte: »Il y a toujours un homme sérieux qui se met  à part des autres qui se jouissent«, und verzog sich wieder, um mich nicht zu stören. - (wcwa)

 

Pause Schnaufen

 

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