erschlossenheit Der Türwächter kam zu mir und sagte: »Luzifer befiehlt, daß Ihr sein Gemach beseht, denn Ihr habt in der anderen Welt Bericht zu erstatten.« Ich trat ein. Es war ein merkwürdiges Gemach voller Kleinode: ungefähr sechs- oder siebentausend Gehörnte und ebensoviele stinkende Häscher. »Hier seid Ihr?« fragte ich. »Wie zum Teufel soll ich Euch in der Hölle finden, wenn Ihr Euch hier aufhaltet?« Da waren Fäßchen voller Ärzte und viele Chronisten, saubere Figuren, Schmeichler, wie sie nur im Buch stehen samt ihrer Druckerlaubnis. In den vier Ecken brannten als Fackeln vier schlechte Untersuchungsrichter. Und alle Wandschränke oder Gestelle waren voller Jungfrauen, die wohl in aller Munde, aber in keines Arm gewesen, die sich gegen alle verschlossen hatten und so auch verschlossen geblieben waren. Der Dämon sagte:
»Da sind Jungfrauen, die kommen mit den Jungfernhäutchen in die Hölle und
werden als seltene Stücke hier aufbewahrt.« -
Francisco de Quevedo, Die
Träume. Die Fortuna mit Hirn oder die Stunde aller. Frankfurt am Main 1966 (zuerst
1627)
Verschlossenheit (2) La
Martaine, eine dicke Mama von 52 Jahren, recht frisch und gesund, begabt mit
dem dicksten und schönsten Hintern, den man haben konnte, hatte ihr Leben
in sodomitischer Ausschweifung
verbracht und war daran so sehr gewöhnt, daß sie nur diese Vergnügungen liebte.
Eine Mißform der Natur — sie war verschlossen — hatte sie gehindert, eine andere
Sache kennen zu lernen, so daß sie sich dieser Art des Vergnügens widmen mußte,
gezwungen sowohl von jener Unmöglichkeit, eine andere Sache zu tun, als auch
durch die ersten Gewohnheiten. Sie hielt sich also an diese Wollust, in welcher
sie, wie man zugestehen mußte, immer noch deliziös war, sie wagte alles, fürchtete
nichts, die ungeheuerlichsten Werkzeuge erschreckten sie nicht. Sie bevorzugte
sie sogar. - (
sad
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