ermögen  Alle Weiber, mit seltenen Ausnahmen, sind zur Verschwendung geneigt. Daher muß jedes vorhandene Vermögen, mit Ausnahme der seltenen Fälle, wo sie es selbst erworben haben, vor ihrer Thorheit sicher gestellt werden. Eben darum bin ich der Meinung, daß die Weiber nie ganz mündig werden, sondern stets unter wirklicher männlicher Aufsicht stehn sollten, sei es die des Vaters, des Gatten, des Sohnes, oder des Staats, - wie es in Indien ist; daß sie demnach niemals über ein Vermögen, welches sie nicht selbst erworben haben, müßten eigenmächtig verfügen können. Daß hingegen eine Mutter sogar bestellter Vormund und Verwalter des väterlichen Erbtheils ihrer Kinder werden könne, halte ich für unverzeihliche und verderbliche Thorheit. In den allermeisten Fällen wird ein solches Weib das vom Vater der Kinder, und mit stärkendem Hinblick auf sie, durch die Arbeit seines ganzen Lebens Erworbene mit ihrem Buhlen verprassen; gleichviel, ob sie ihn heirathet, oder nicht. - (schop)

Vermögen (2)   - Fortune (Moral). Es gibt niederträchtige Mittel, sein Glück zu machen, das heißt zu einem Vermögen zu kommen & reich zu werden; & es gibt rechtschaffene Mittel.

Die niederträchtigen Mittel bestehen im allgemeinen in dem verächtlichen Talent der Speichelleckerei; dieses Talent beschränkt sich darauf, wie ein geistreicher Fürst einmal sagte, in der Nähe der Großen kein Ehrgefühl mehr zu haben. Man muß indes anmerken, daß die niederträchtigen Mittel, zu Reichtum zu kommen, in gewisser Weise keine solchen mehr sind, wenn man sie nur dazu einsetzt, sich das Allernotwendigste zu beschaffen. Außer dem Verbrechen ist alles erlaubt, um einem Zustand tiefsten Elends zu entrinnen; daher kommt es, daß es oft einfacher ist, reich zu werden, wenn man in absoluter Armut lebt, als wenn man ein noch so kleines Vermögen hat. Die Notwendigkeit, sich von der Armut zu befreien, die fast alle Mittel verzeihlich macht, läßt unmerklich diese Mittel zur Gewohnheit werden, so daß es dann weniger schwerfällt, sie zur Vergrößerung seines Vermögens einzusetzen. - d'Alembert,  (enc)

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