Verlockung   »Wanghi sagt, wenn er eines Tages in die Sandwüste geht, passiert es ihm sehr wahrscheinlich, daß er ein Flimmern in der Luft sieht, und das Flimmern wird ihm als eine jener sumpfigen Oasen erscheinen, die im Busch liegen. Wenn Wanghi Durst hat, wird er auf die Luftspiegelung zueilen, von seinem Trinktrieb gedrängt. Aber, so sagt er, dieser Trieb wird nicht anders sein als der, der ihn am Abend vorher dazu drängte, im Dunkel eine Frau zu verfolgen, voll Verlangen, sie zu besitzen, und auch nicht anders als der, der ihn vor zwei Tagen dazu drängte, Fonghi Fonghi ein Huhn zu stehlen, um sich für dessen Schikanen zu rächen. Der Durst, der beim Anblick einer Oase entsteht, das Verlangen beim Anblick einer Frau, die Rachelust bei gewissen Schikanen sind Phänomene derselben Art ...«. Nach Wanghi ist das ein allgemeines Phänomen, das alle Orte der Erde umhüllt: der Schein der Verlockungen, die sich im Körper einnisten und sich herausschleudern und etwas suchen, an das sie sich klammern können, bis sie den ganzen Raum verhüllen. Wenn die Gamuna daran denken, geraten sie in Verwirrung, manchmal treiben sie Spaß oder jammern mit einem Blick tiefster Müdigkeit. Oder wenn sie eine zu starke Illusion auf sich lasten fühlen, bleiben sie lieber reglos sitzen oder schlafen den ganzen Tag.  - (fata)
 
 

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