erknappung Die Mädels sind allmählich verknappte Ware. Man kennt jetzt die Zeiten und Stunden,
in denen die Männer auf die Weibsjagd gehen, sperrt die Mädel ein, steckt sie
auf die Hängeböden, packt sie in den gut gesicherten Wohnungen zusammen. An
der Pumpe wurde eine Flüsterparole weitergegeben: Im Luftschutzbunker hat eine
Ärztin einen Raum als Seuchenlazarett eingerichtet, mit großen Schildern in
Deutsch und Russisch, daß Typhuskranke in dem Raum untergebracht seien. Es sind
aber lauter blutjunge Mädels aus den Häusern ringsum, denen die Ärztin mit ihrem
Typhustrick die Jungfernschaft rettet. - Anonyma, Eine Frau in Berlin. Tagebuch-Aufzeichnungen
vom 20. April bis 22. Juni 1945. Berlin 2005 (zuerst 1954)
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