erklumpen   Betrachten wir einen Schleimpilz. Er ist ein amöbenähnliches Lebewesen, das in verwesender Vegetation auf Waldböden vorkommt und sich durch bloße Teilung fortpflanzt, so daß sich die Nachkommenschaft einer einzigen Zelle im Laufe der Zeit über ein größeres Gebiet ausbreitet. Doch eine derartige Fortpflanzung kann nicht unbegrenzt sein. Irgendwann ist die Nahrung in der unmittelbaren Umgebung erschöpft, so daß die Kolonie dieser Individuen abzusterben droht. An diesem Punkt der Entwicklung kommt es zu einem bemerkenswerten Vorgang: Die einzelnen Zellen beginnen, sich »nach innen« zu bewegen. Zuerst rücken sie nahe zusammen. Dann verklumpen sie zu einem einzigen komplexen Organismus.

Wenn sich die Lebensumstände ändern, schließt sich also eine große Zahl von einzelnen, zuvor nicht miteinander verbundenen Zellen zusammen und gibt ihre Individualität auf, um einen einzigen Organismus zu bilden, in dem jede Zelle jetzt eine spezielle Funktion im Dienste des Ganzen übernimmt. Diese kollektive »Schnecke« beginnt nun, über den Waldboden zu kriechen und sich ein neues Nahrungsgebiet zu suchen - F. David Peat, Der Stein der Weisen. Hamburg 1992

 

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