ergewaltiger Ein
kleines Gesicht, ein strenger, gesammelter Blick aus schwarzen Augen - Wanja,
sechzehn Jahre alt. Die Witwe zieht mich beiseite und tuschelt, der könne es
gewesen sein, diese Nacht auf dem Treppenabsatz - es sei so ein kleines, glattes
Gesicht, so ein schmaler Körper gewesen. Wanja allerdings gibt kein Zeichen
des Erkennens, kann es wohl auch nicht geben, da er die Frau, die er in tapsiger
Knabenart nahm, nur gefühlt, nicht gesehen hat. Trotzdem ist mir so, als ob
er wüßte, wer sie ist; denn ihre Stimme hat er ja gehört, die Witwe hat es mir
erzählt, wie sie geweint und gebettelt hat. Jedenfalls folgt Wanja der Witwe
wie ein Hündlein, trägt frische Gläser herzu und wäscht am Spültisch die gebrauchten.
- Anonyma, Eine Frau in Berlin. Tagebuch-Aufzeichnungen
vom 20. April bis 22. Juni 1945. Berlin 2005 (zuerst 1954)
Vergewaltiger
(2) Er steht mir. Vergewaltigt. Ich fühle meinen
Penis der zerrt der gegen meine Hose reibt eine große rote Rute
in Luciennes Bauch die Rute existiert sie kriecht meine Rute hat sich aufgerichtet
ich stehe auf der Straße aufgepflanzt wie eine Rute ich existiere warum eine
Rute ganz aufrecht ganz allein die zerrt die bohrt rote Rute die sich in den
Himmel aufschwingt und reibt und die den Bauch durchbohrt Blut in der Rute ein
von meinem Blut geschwellter Schwanz in den Himmel ich begehre ich bin eine
blutrünstige Begierde nach Vergewaltigung das mich unter dem Schwanz packt und
ihn ganz sanft mit einem Finger aufstellt. - Jean-Paul Sartre,
Der Ekel. Reinbek bei Hamburg 2004 (zuerst 1938)
Vergewaltiger (3)
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Eric Stanton, Bonnie and Clara
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