Verfahren, poetisches    Raymond Roussel hat Wert darauf gelegt, dieses Verfahren in der posthum erschienenen Schrift, Wie ich einige meiner Bücher geschrieben habe, selbst zu verraten. Wir wissen heute, daß es darin bestand, mittels gleichlautender oder stark ähnlich klingender Worte zwei Sätze mit möglichst verschiedenem Sinn zu bilden und diese Sätze der Erzählung als Grundpfeiler zu geben (erster und letzter Satz). Die Erzählung mußte ihren Verlauf von dem einen zum anderen Satz nehmen, wobei auf jedes einzelne der die beiden Sätze bildenden Worte ein weiteres Verfahren angewandt wurde, nämlich indem man jeden doppelsinnige Wort durch die Präposition »à« mit einem anderen doppelsinnigen Wort verband. Nach Roussels eigenen Worten »war das Eigentümliche an dem Verfahren, so etwas wie Gleichungen von Fakten zu schaffen, die es logisch aufzulösen galt«. Es handelte sich darum, die in den literarischen Vorwurf hineingekommene größte Willkür aufzulösen und sie dort, wo das Rationale das Irrationale ständig einschränkt und mildert, durch eine Reihe gleichsam magnetischer Bestreichungen ganz verschwinden zu lassen.   - André Breton, nach (hum)
 

Methode Poesie

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