erdrängungsarbeit   Mit diesem in den einschlägigen Tratschblättern und -zirkeln immer häufiger zu erleidenden Doppelmoppel rundet sich der edle Kreis von Beziehungsarbeit, Phantasiearbeit, Trauerarbeit und Partnerarbeit im allseits tätigen neudeutschen Arbeitsfeld. Ob der Begriff logisch-logistisch-physikalisch nicht ein bißchen unredlich, ja unhaltbar ist, sei dahingestellt; emsiger als eine banal-faule Verdrängung klingt er allemal. Warum, nochmals, die Arbeit sich heute gar so fett aufwirft? Es wird wohl mit dem zusammenhängen, was die akute Spitzenphilosophin Prof. Dr. phil. Gertrud Höhler eine »Verknüpfung von Arbeits- und Freizeitleben« nennt. Jetzt warten wir halt nur noch auf die definitive Premiere der »Freizeitarbeit«, ja, eigentlich müßte sie längst da sein, denn siehe und über hinaus: »Arbeit unterscheidet sich nicht mehr von Freizeit« (Jean Baudrillard, Der symbolische Tausch und der Tod).

Ursprünglich, bei den Mitscherlichs (1967), hieß die »Verdrängungsarbeit« meist noch die »Verleugnungsarbeit« (Unfähigkeit zu trauern, S. 36). Aber das wird die Witwe so genau auch nicht mehr wissen. Noch auch wissen wollen. - (he)
 

Seelenarbeit

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