erärgerung  Der Amerikaner erzählte meinem Vater, daß die Abisko-Bahn die nördlichste elektrifizierte Eisenbahn der Welt sei, daß jeden Tag zwölf Züge auf dem Weg zwischen Uppsala und Narvik durchführen, daß Abo im Jahre 1862 an die 12000 Einwohner zählte, und daß Gustavus Adolphus 1611 den schwedischen Thron bestiegen habe. Auch berichtete er einiges über Greta Garbo.

Mein Vater erzählte dem Amerikaner, daß für die Messe in St. Secaire ein totes Baby gebraucht werde, daß ein Elemental eine Art von Mund im Weltraum sei, der einen aufsauge und zu verschlingen suche, daß homöopathische Magie von den Aborigines in Australien praktiziert werde, und daß eine Lappin streng darauf achte, während der Schwangerschaft keine Knoten oder Schlingen an sich zu tragen, weil das die Entbindung komplizieren würde.

Der Amerikaner, der meinen Vater eine ganze Weile seltsam angekuckt hatte, fühlte sich hierdurch verärgert und verließ ihn. So blieb ihm nichts andres übrig, als schlafen zu gehn.  - T. H. White, Kopfkalamitäten. Franfurt am Main 1987 (S. Fischer, Bibliothek der phantastischen Abenteuer)


Verärgerung  ⁽²⁾    Mitre Square ist etwa fünfzehn Minuten von Berner Street entfernt. Um 1.45 Uhr entdeckte ein Polizist, der mit seiner Laterne die dunklen Winkel des Platzes ableuchtete, die Leiche von Catherine Eddowes (45). Am Abend war sie hilflos und betrunken aufgegriffen und zum Ausschlafen in eine Zelle gesteckt worden. Um i Uhr wurde es in den Zellen schon ziemlich eng (es war Samstagnacht), und da die Aufgegriffene nüchtern genug war, um laufen zu können, hatte man sie nach Hause geschickt. Ein paar Minuten später traf sie auf den Ripper. Der Umstand, daß er bei seiner Arbeit in der Berner Street gestört worden war, hatte ihn offenbar geärgert, denn Eddowes' Leiche war so übel zugerichtet, daß sie erst nach einer ganzen Weile identifiziert werden konnte. Und der Ripper hatte seine Arbeit diesmal mit einem besonderen Schnörkel versehen: Er hatte die Unterlider abgetrennt und die linke Niere herausgeschnitten.   - (beg)