Vaterwahl  »Einigen wir uns. Wir verkaufen alles und gehen wieder.«

»Ich verkaufe nicht. Vielleicht bleibe ich. Vor vielen Jahren, als meine Großeltern noch lebten, war ich eine Weile hier. Ich habe schöne Erinnerungen an die Zeit... Ja, vielleicht bleibe ich... Mein Vater und ich haben uns oft überlegt, zurückzukommen und hier zu leben.«

»Dein Vater!« sagte die Frau sarkastisch.

»Willst du behaupten, er war nicht mein Vater?... Hör zu: Seine Mutter kann man sich nicht aussuchen, und ich hätte dich bestimmt nicht genommen... Du hättest gewiß auch lieber einen anderen Sohn gehabt... Aber den Vater, den kann man sich aussuchen, und ich habe mich für Giorgio entschieden. Ich habe ihn geliebt und beweine seinen Tod. Er war mein Vater. Du nimmst es zu wichtig, daß du mit einem anderen Mann im Bett gewesen bist, oder mit mehreren.«

Die gelackte und beringte Hand der Mutter klatschte auf die Wange des Sohnes. Der Junge wandte ihr den Rücken zu und betrachtete das Bücherregal, als ob es ihn wirklich interessierte.  - Leonardo Sciascia: Der Ritter und der Tod. Ein einfacher Fall. Zwei Kriminalromane. Berlin 1996 

 

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