ater-Tochter-Beziehung In
Bolivar damals, der fuhr eine Harley Davidson 500 mit Seitenwagen und brauste
mit Helm und Fliegerbrille übers Land, auf den frisch gepflügten Feldern jagte
er Hasen mit seiner Fünfundvierziger, die Bauern stützten sich auf den Spaten
und glotzten ihm nach und glotzten sich gegenseitig an, der Verrückte sprang
mit dem Motorrad wie eine Sprungfeder und versuchte, in einer Rinne zu bleiben,
aber das Motorrad, kannst du dir vorstellen, zog ab wie ein Flieger, verrückt,
der Typ, total übergeschnappt, aber echt, wenn ich dir sage, der hatte die Tochter
eingesperrt in einem Zimmer oben in seiner Ranch, weil sie ihrer Mutter ähnlich
sah, die Kleine, und sie mußte sich anziehen wie die Verblichene und vor ihm
auf und ab laufen und ich weiß nicht was noch für Sachen, und als er nach Mexiko
verduftet war, schrieb er ihr Ansichtskarten, der Tochter, die eine steile Mieze
war, ehrlich, die hättest du sehen sollen, mit diesen Titten, sogar als sie
ihn umgebracht hatten, bekam sie noch Liebesbriefe
vom Vater, keine Ahnung, wer sie ihr schrieb, die Kleine wurde fast wahnsinnig.
- Ricardo Piglia, Brennender
Zaster. Berlin 2001
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