Variable, verborgene    Dr. Evan Harris Walker, ein für die US-Armee auf dem Gebiet der Waffenforschung tätiger Physiker,  erklärt die Theorie in einer zusammen mit Dr. Nick Herbert verfaßten Arbeit:  «1. Die Theorie der verborgenen Variablen des Bewußtseins bringt folgendes zur Geltung:  Unterhalb   der   zu   beobachtenden, theoretischen Struktur der gewöhnlichen    Quantenmechanik befindet sich eine Subquanten-Stufe. 2. Ereignisse, die sich auf dieser Subquanten-Stufe abspielen, sind auf Elemente empfindungsfähiger   Wesen  zurückzuführen. Wenn dies der Fall ist, so heißt das, daß unser Bewußtsein die physikalischen Geschehnisse durch die Gesetze der Quantenmechanik unter Kontrolle hält.» Dies  könnte  vielleicht  nicht das bedeuten, was es zu sagen scheint, oder? Doch, bei allen dickbäuchigen Göttern Burmas, es bedeutet genau das, was es sagt: Unser Bewußtsein hält die physikalischen Ereignisse mittels der Gesetze der Quantenmechanik unter Kontrolle. Wir sind die Teile der verborgenen Variablen davon.

Seit den Worten Jesu: «Ich habe gesagt: Ihr seid Götter» (Johannes 10:34) hat es keinen radikaleren Lehrsatz mehr gegeben.) Walker und Herbert haben diese Theorie insbesondere auf dem Gebiet der Psychokinese angewandt - und hier kommen wir der Erklärung von Freuds explodierendem Bücherschrank schon näher. Indem sie eine von Walker erstellte Gleichung anwandten -mit deren Hilfe die Menge des vom menschlichen Geist produzierbaren Quanten-Gebildes bestimmt werden kann -, haben sie die vorausgesagten Resultate mit jenen verglichen, die in bezug auf die   angeblichen   psychokineti-schen Funktionen ermittelt worden sind. Letztere stammen aus einer klassischen Langzeitstudie. Die Experimente sind unter der Leitung von Haakon Forwald, einem in den Ruhestand getretenen Elektroingenieur, durchgeführt worden und haben mehr als zwanzig Jahre gebraucht. Begonnen wurde damit im Jahre 1949. Die von Forwald ermittelten Resultate   entsprachen  genau   den Voraussagen von Walkers Gleichung. Leute, die im Blindverfahren fallende Würfel zu kontrollieren versuchten, erbrachten in bezug auf den Zufall dieselben Resultate, wie sie sie laut Walkers Mathematik hätten erbringen sollen.

Dr. Herbert hat diesen Gedankengang um einen Schritt erweitert. Als Direktor des C-Life-In-stituts ist Herbert ein sanft sprechender Bursche, der sich wie Einstein - oder ein Hippie der sechziger Jahre - kleidet. Er hat Beils Lehrsatz zur Idee der «kosmischen Zusammenhänge» ausgebaut, wonach alles die Ursache von allem darstellt.

Hier werden die Wasser unergründlich tief, aber glücklicherweise kann der «kosmische Zusammenhang» mit Hilfe einer alten Sufi-Anekdote amüsant und treffsicher illustriert werden. Nasreddin will gerade vom Pferd steigen, als er eine Gruppe von Reitern erblickt. Im Glauben, daß es sich um eine Räuberbande handle, galoppiert Nasreddin hastig davon. Die anderen Männer jedoch, die in Wirklichkeit Freunde von ihm sind, sagen: «Ich möchte wissen, warum Nasreddin es so eilig hat.» Sie reiten ihm nach, um der Sache auf die Spur zu kommen. Nasreddin, der sich verfolgt glaubt, rast auf einem Friedhof zu, springt über die Umzäunung und versteckt sich hinter einem Grabstein. Seine Freunde erreichen ebenfalls den Friedhof und fragen - immer noch auf ihren Pferden sitzend -: «Warum versteckst du dich hinter diesem Grabstein, Nasreddin?»

«Es ist komplizierter, als ihr euch vergegenwärtigen könnt», antwortet Nasreddin. «Ich bin um euretwillen hier, ihr aber wegen mir!»

In Herberts Theorie der kosmischen Zusammenhänge ist jedes Quanten-Ereignis auf Grund eines anderen Quanten-Ereignisses vorhanden, das wiederum auf ein erstes Quanten-Ereignis zurückzuführen ist. Auf dieser Stufe ist der Begriff der Kausalität ohne Bedeutung, und Herbert spricht somit lieber vom «Einfluß», der in jeglicher Weise seine Wirkung ausübt. Wir alle -gestern, heute und morgen - sind auf Grund des kosmischen Zusammenhanges global miteinander verbunden.

Dr. Herbert behauptet, daß dies die einzige Quanten-Kausalitäts-Theorie sei, die sich mit Beils Demonstration bezüglich der Globalität von Ursache und Wirkung sowie mit der Einstein-Bohm-Ansicht vereinbaren lasse; letztere vertritt die Idee, daß nichts innerhalb des Universums auf reinen Zufall beruhe. Falls die Bedeutung der kosmischen Zusammenhänge noch nicht vollumfänglich Eindruck gemacht haben sollte, so erklärt uns Herbert recht unverblümt: «Das global im Raum und in der Zeit vorhandene Bewußtsein ist die verborgene Variable. - (ill)

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