agina Wenn
man das Wort VAGINA sieht oder hört, so ist es manchmal gut, rauszugehen (wenn
man nicht schon draußen ist) und sich an einen möglichst breiten Fluß zu setzen.
Man sollte dann mal nachsehen, ob man nicht ein paar Vogelpaare sieht, die sich
grade Gute Nacht sagen, oder, wenn man ein Fernglas mithat (was man immer mithaben
sollte, wenn man will, daß man detaillierte Einsichten in den Lauf der Welt
erhalte), soll man da mal rein- und durchkucken, ob nicht hinten, am anderen,
möglichst weit entfernten Ufer, ein ausnahmsweise geselliger Wolf dem einsamen
Schaf da drüben grade schön Gute Nacht sagt. Daraufhin soll man ruhig warten,
bis daß (wenn man das rechte Auge hinterm Fernglas zukneift) der bittere Wolf
als schwarzes oder dunkelblaues Pünktchen hinterm linken Hügel, ganz hinten
im linken Augenkreis des Fernglases, untergeht, und bis daß (wenn man das Unke
Auge hinter seiner Hälfte des Fernglases zukneift) das süße Schaf als graues
oder hellblaues Pünktchen, dahinten, ganz hinten hinterm rechten Hügel, im rechten
Augenkreis, untergeht. Alsdann kann man ruhig sitzen bleiben, bis es (wenn einem
nicht vorher kalt wird) ganz dunkel geworden ist, und man soll mal sehen, ob
das Ganze einen nicht schön beruhigt hat. Am besten geht man gar nicht mehr
nach Hause, sondern wartet auf den nächsten Morgen, mit dem nächsten Flugzeug,
und fliegt davon. (KAN IN'CHEN: Wie man starke Wörter verdaut, Taucherverlag
RIESER, Hochkirchen-Köln 1969)
- Diter Rot, nach: Daniel Spoerri u.
a., Anekdoten zu einer Topographie des Zufalls. Neuwied und Berlin 1968
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