ser Abusive Annie beschimpft den PC bei der kleinsten Unregelmäßigkeit, Controlling Colin besteht auf ordnungsgemäß laufende Maschinen, sonst rastet er aus, Simmering Susan verfällt bei Störungen in Schweigen und Analysing Alan verschwendet Stunden damit, das Problem zu beheben. - Nach Compacq UK

 User (2)  Zum letzten Mal sprach Dizzard an einem Morgen vor den Osterfeiertagen, während er auf die Behebung eines der üblichen Ausfälle im Hauptcomputersystem wartete. Von Kollegen wurde Dizzard am Terminal in seinem Büro etwa um Mitternacht an diesem Tag gesehen; Nachtarbeitsgewohnheiten finden sich bei Computerbenutzern häufig, und von Dizzard war bekannt, daß er in seinem Büro schlief. Am folgenden Nachmittag sah ein Mitarbeiter Dizzard an seinem Terminal sitzen. Er sprach ihn an, aber Dizzard antwortete nicht, was nichts Ungewöhnliches war. Am Morgen nach den Feiertagen fand ein anderer Kollege Dizzard, wie er mit offenen Augen vor seinem eingeschalteten Terminal saß. Dizzard schien wach, reagierte aber nicht auf Fragen. Später an diesem Tag fing der Kollege an, sich wegen Dizzards Teilnahmslosigkeit zu beunruhigen, und versuchte, ihn aus seiner vermeintlichen Träumerei oder Betäubung zu wecken. Als diese Versuche erfolglos blieben, wurde Dizzard auf eine Erste-Hilfe-Station gebracht.

Dizzard wies die Symptome eines einwöchigen totalen Flüssigkeits- und Nahrungsentzugs auf (verschärft durch die extreme Fehlernährung, die auf das Konto einer Verköstigung durch Verkaufsautomaten ging); der Wasserentzug hatte ihn in einen kritischen Zustand versetzt. Daraus ließ sich schließen, daß Dizzard sich mehrere Tage lang nicht vom Fleck gerührt hatte und daß ein Koma oder Trancezustand an seiner Immobilität schuld war. Anfangs vermutete man, daß ein Gehirnschlag oder ein Tumor verantwortlich für Dizzards Paralyse sei. Elektroenzephalogramme zeigten indes nur ein tiefes Koma an. (Seiner Gesundheitsakte zufolge war Dizzard zehn Jahre zuvor kurz in einer Anstalt gewesen, was in bestimmten Bereichen keine Seltenheit ist.) Zwei Tage danach starb Dizzard, offensichtlich infolge des Nahrungsentzugs. Eine Autopsie wurde durch Einsprüche seiner nächsten Verwandten verhindert, die Mitglieder einer abgespaltenen Gruppierung des Neo-Jemimakinskults waren. Die histologische Untersuchung von Dizzards Gehirn hat bislang keinerlei Verletzungen zutage gefördert; diese Untersuchungen werden im Staatlichen Zentrum für Krankheitskontrolle fortgesetzt.

Der Direktor der Autotomie-Gruppe beauftragte eine graduierte Studentin von Dizzard mit der Leitung des Projekts, bis über dessen Zukunft entschieden war. Auf dem Fußboden von Dizzards Büro stapelten sich einen halben Meter hoch Papiere und Bücher; die Studentin hatte einen Monat lang zu tun, um auch nur den allgemeinsten Überblick über das Material zu gewinnen. Kurz danach berichtete sie auf einer Mitarbeitersitzung, daß sie angefangen habe, an Dizzards letztem Projekt zu arbeiten und daß sie wenig gefunden habe, was von besonderem Interesse sei. Eine Woche später fand man sie am Schaltpult in Dizzards Büro in einem Zustand offenkundiger Trance. - Christopher Cherniak, Das Rätsel des Universums, nach: Einsicht ins Ich. Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele.  Hg. Douglas R. Hofstadter und Daniel C. Dennett.  München 1992

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