rsache,
erste
Der Gottesbeweis des Aristoteles
argumentierte mit einer Ersten Ursache, die, selbst unbewegt, Ursprung
aller Bewegung sein sollte. Tatsächlich erforderte
aber das aristotelische Weltbild siebenundvierzig
oder gar fünfundfünfzig unbewegte Beweger; und seine Dialektik läßt das Verhältnis
dieser zu Gott unklar. Dazu kam als ganz wesentliches Problem, daß Gott laut
Aristoteles nicht als der Schöpfer alles Existierenden
zu denken wäre, sondern vielmehr als der Eine, der die bereits vorhandene Urmaterie
geformt hat. Aber im fünften Jahrhundert hatte Augustinus dann als unerschütterliches
Fundament des christlichen Glaubens festgestellt, daß Gott die Welt aus dem
Nichts geschaffen hat, und daß er dies nicht früher
getan hat, weil die Zeit selbst erst mit der Welt zusammen
erschaffen wurde. Thomas Aquinas löste
solche Schwierigkeiten mit Argumenten, die zu jener Zeit unwiderlegbar schienen.
Zum Beispiel meinte er hinsichtlich des unbewegten Bewegers und Schöpfers, daß
alles Bewegte von irgend-etwas in Bewegung gesetzt werden muß, daß aber ein
endloser Regreß dieser Art unmöglich ist, so daß man direkt zum Beweis Gottes
als des unbewegten Bewegers und Schöpfers geführt würde. - Bernard
Lovell, Das unendliche Weltall. Geschichte der Kosmologien von der Antike bis
zur Gegenwart. München 1988
Ursache, erste (2)
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