nwissenschaftlichkeit
Die ersten nicht mit Gewalttätigkeit verbundenen Studien über die Gamuna
verdanken wir dem argentinischen Oberst und Piloten Augustín Bonetti,
der vor vielen Jahren am Rand der Wüste mit seinem Flugzeug abgestürzt und dort
verschieden ist, nach einer von ihm selbst verbreiteten Version. In Wirklichkeit
hat der nämliche Bonetti nach seinem Hinscheiden in verschiedenen Zeitschriften
an die dreißig Artikel veröffentlicht, in denen er seine Begegnung mit den Gamuna
als eine an sich normale Angelegenheit darstellt, die jedoch eine lange Anpassung
erfordert hat. Die Anpassung bestand hauptsächlich darin: sich daran zu gewöhnen,
auf die gamunische Art und Weise zu existieren, indem man in eine Art Schlummer
oder aktive Katalepsie fällt, die ta genannt wird. Daß er dann als Toter
oder in Katalepsie mit einer Olivetti-Schreibmaschine
so viele Artikel schreiben konnte, ist freilich ein absurder Anspruch oder das
Bubenstück eines Fälschers. Das überzeugte auf jeden Fall die Fachwelt davon,
daß Bonettis Schriften als ein Haufen Erfindungen zu betrachten sind, die aus
dem Kopf eines Mythomanen stammen. Es gab Polemiken in den Tageszeitungen, Erklärungen
des Autors und feurige Widerrufe; bis eine Gruppe von Psychologen vorschlug,
ein Kontingent Fallschirmjäger loszuschicken, um den argentinischen
Fälscher einzufangen und sein limbisches System mittels an den großen
Universitätscomputer angeschlossener Elektroden zu untersuchen. Beim zwölften
Weltkongreß über nur wenig beobachtete Rassen und Bevölkerungen beschloß man
schließlich einstimmig, daß der Name Augustin Bonetti in keiner Vorlesung und
keinem Seminar und auch in keiner zukünftigen Veröffentlichung wissenschaftlichen
oder populärwissenschaftlichen Charakters zitiert werden dürfe.
- (fata)
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