nterwelt, paradiesische   Tlalocan war das Unterwelts-Reich des Regengottes. Hier war man reich und glücklich und litt keine Not. Nie gebrach es dort an jungen Maiskolben, Kürbissen, Kürbisblütengemüse, Laubsprossen, grünen Pfefferschoten, Tomaten, grünen Bohnen und gelben Sommerblumen. Dort wohnten die Regengötter, die den Priestern, den Langhaarigen, gleichen. Ins Tlalocan gingen die vom Blitz Erschlagenen, die Ertrunkenen, die Aussätzigen, die an der Lustseuche und an sonstigen Geschlechtskrankheiten Leidenden, ferner die mit Krätze und offenen Geschwüren Behafteten, die Gichtkranken, die Wassersüchtigen und die von ansteckenden Krankheiten Dahingerafften. Diese wurden, wenn sie starben, nicht verbrannt, sondern begraben. Man bemalte ihnen das Gesicht mit Kautschuk, drückte zerquetschte Samen aus Fischkraut auf ihre Wangen und bestrich ihnen die Stirn mit blauer Farbe; ferner machte man ihnen Haarschöpfe aus Papier, brachte Bergfiguren auf ihrer Stirn an, kleidete sie in Papier und gab ihnen einen Binsenstab in die Hand. - Im Tlalocan ist es immer grün; alles sproßt, und ein ewiger Sommer herrscht.  - (azt)
 
 

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