nterschrift
Masudi brachte den Tag und die Nacht damit zu, Koëns Träume
zu verfolgen wie ein Sternbild am Himmel seines Gaumens. Und man sagt, er sah
den Tod des Brankovič, wie ihn Brankovič selbst sah. Davon erwachte er mit ergrauten
Wimpern und zittrigen Ohren und bekam riesige Nägel, die zu stinken begannen.
So schnell dachte er über etwas nach, daß er den Mann nicht bemerkte,
der ihm die Taille mit einem einzigen Hieb seines Säbels durchschnitt,
so daß sein Gürtel von ihm abfiel, ohne sich aufzuwickeln. Der Säbel
hinterließ einen geschlängelten Schnitt, und es klaffte eine entsetzliche
sich krümmende Wunde, wie ein Mund, der ein unklares Wort hervorstieß,
den Urschrei des Fleisches. Man sagt, daß diesen furchtbaren geschlängelten
Säbelhieb diejenigen, die ihn sahen, für immer im Gedächtnis
behielten, jene aber, die sich an ihn erinnerten, sagten, daß sie ihn
später in dem Buch Die schönsten Unterschriften mit dem Säbel
eines gewissen Awerkije Skila wiedererkannten, der die berühmtesten Kunstgriffe
des Fechtens gesammelt und dargestellt hatte. In seinem Buch, veröffentlicht
in Venedig im Jahre 1702, trug dieser Schnitt den Namen eines der Sterne aus
dem Sternbild des Widders. Ob sich dieser schreckliche Tod für Masudi auszahlte
und was er dem Pascha vor seiner Hinrichtung anvertraute,
weiß niemand. Ob er die Siratbrücke hinüberschritt, schmaler
als ein Haar und schärfer als ein Säbel, die durch die Hölle
in das Paradies führt, wissen nur jene, die
nicht mehr reden.
- (
pav
)
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