nbeschreiblichkeit  Alle Objekte - ob organisch oder anorganisch - entzogen sich jeder Beschreibung und erst recht jedem Verständnis. Gilman verglich manchmal die anorganischen Objekte mit Prismen, Labyrinthen, Ansammlungen von Würfeln und Flächen und mit zyklopischen Bauwerken; und die organischen Dinge erschienen ihm als Gruppen von Blasen, Oktopoden, Hundertf üßern, lebenden Hindu-Symbolen und Arabesken, die zu einem schlangenhaften Leben erweckt worden waren. Alles, was er sah, war unsagbar bedrohlich und furchterregend; und immer wenn er aus den Bewegungen eines der organischen Wesen schließen konnte, es habe ihn bemerkt, überfiel ihn nacktes Entsetzen, das ihn gewöhnlich schlagartig erwachen ließ. Darüber, wie die organischen Wesen sich bewegten, konnte er genauso wenig sagen wie über seine eigenen Bewegungen. Nach einiger Zeit bemerkte er eine weitere geheimnisvolle Besonderheit - die Neigung mancher Wesen, plötzlich aus dem leeren Raum aufzutauchen oder mit gleicher Unvermitteltheit spurlos zu verschwinden. Das kreischende, dröhnende Durcheinander von Geräuschen auf  Tonhöhe, Klangfarbe oder Rhythmus hin zu untersuchen, war völlig unmöglich; es schien aber mit sichtbaren Veränderungen in allen Objekten, organischen wie anorganischen, synchronisiert zu sein. Gilman schwebte ständig in der Angst, es könnte bei einer seiner unerklärlichen, grausam unausweichlichen Schwankungen einmal zu einer Lautstärke anschwellen, die er nicht mehr ertragen würde.  - H. P. Lovecraft, Träume im Hexenhaus. In: H. P. L., Das Ding auf der Schwelle. Frankfurt am Main 1976 (st 357)

Unbeschreiblichkeit (2)  Ebenso wie Eros bei Frauen, die keine Sättigung ihrer Lust kennen, alles versucht, herumirrt und, immer zügelloser werdend, schließlich zu Handlungen führt, die sich der Beschreibung entziehen, so ist es auch bei der Zügellosigkeit im Essen. Sie überschreitet das natürliche Maß und das Notwendige, endet in Rohheit und Gesetzlosigkeit, nur damit der Appetit verfeinert wird. Die Sinnesorgane werden nämlich alle miteinander krank, sie werden gemeinsam zur Zügellosigkeit überredet und für diese gewonnen, wenn sie das natürliche Maß nicht mehr einhalten. So zerrüttet das erkrankte Gehör den Sinn für musische Bildung, woraufhin der verweichlichte und entfesselte Sinn nach schimpflichen Genüssen und weibischem Nervenkitzel begehrt. Auf diese Weise wird der Gesichtssinn dazu gebracht, sich nicht mehr an Kriegstänzen, Schattenboxen und kunstvollen Tänzen zu erfreuen, auch nicht an Skulpturen und Bildern, sondern Mord und Totschlag von Menschen, Verwundungen und rohe Kämpfe als das wertvollste Schauspiel überhaupt anzusehen. So folgen den widergesetzlichen Mählern zügellose Zusammenkünfte, den schimpflichen Liebeshändeln unmusische Hörstücke, den schamlosen Melodien und Liedern aus der Art geschlagene Schauspiele und schließlich den unkultivierten Schauspielen eine Unempfindlicheit und Rohheit gegenüber anderen Menschen.  - Plutarch, nach (lte)
 
 

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