Unberührbarkeit  Der Idiot ist, inmitten des Wirbels der Marktfetzen und der Bedrängnisse, unberührt, und unberührbar. Er ist auf seinem momentanen Sitz die Unberührbarkeit in Person, jenseits von Frieden und Krieg, Himmel und Hölle. Er hockt - nein, nicht »thront« - da in Todesverachtung - auch Lebensverachtung? nein, erhaben über all unsere dummen Gedanken an mangelnde Dauer, Vergänglichkeit und Unwiederbringlichkeit; die Gegenwart höchstselbst, jenseits meiner Betrübnisse und Freuden; der verkörperte Augenblick; nichts als da, und vor allem, wie eben nur ein Idiot, mit-da.  - Peter Handke, Der Bildverlust. Frankfurt am Main 2002

Unberührbarkeit (2)

Unberührbarkeit (3)

Irrwahn ist auch dies, die heiligen Sitze der Götter
Fänden sich irgendwo in unserem Weltengebäude.
Denn gar zart ist der Götter Natur; von unseren Sinnen
Ist sie gar weit entfernt: kaum sieht sie das Auge des Geistes.
Denn da sie flieht vor der Hände Berührung und rauherem Zugriff,
Darf sie auch nichts berühren, was wir zu berühren imstand sind.
Was nicht berührbar ist, kann auch nicht selber berühren.
Deshalb ist auch ihr Sitz nicht vergleichbar unserem Wohnsitz,
Sondern er muß entsprechen dem zarteren Körper der Götter.

- (luk)

 

Berührung Erreichbarheit

 

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