naufmerksamkeit Die
Menschen leben inmitten magischer Abgründe mit geschlossenen
Augen. Sie gehen treuherzig mit schwarzen Symbolen
um und ihre unwissenden Lippen beten, ohne es zu wissen, schreckliche Beschwörungsformeln
nach, Formeln, die wie Revolver sind. Es ist erschreckend,
wenn man eine Biirgerfamilie sieht, die morgens ihren Milchcafé schlürft, ohne
das Unbegreifliche zu bemerken, das durch die roten und weißen Karos der Tischdecke
schimmert. Ganz zu schweigen von der unbesonnenen
Benutzung der Spiegel, von den an die Wände gemalten
obszönen Zeichen, von dem
Buchstaben W, der heute ohne Mißtrauen gebraucht wird, von
den Chansons der Tingeltangellokale, die man behält, ohne den Text zu kennen,
von den fremden Sprachen, die ins tägliche Leben Eingang gefunden haben, ohne
daß man sie vorher auf ihren Dämongehalt untersucht hätte, von den beschwörenden
dunklen Worten, die für Telefonanrufe gehalten werden, und von dem Morsealphabet,
dessenName
allein schon zu denken geben müßte. Wie sollten die Menschen nach alledem noch
Bezauberndes wahrnehmen? Dieser Passant da, den sie anrempeln - habt ihr nichts
bemerkt? -, ist eine steinerne Statue auf ihrem Spaziergang,
der andere eine in einen Buchmacher verwandelte Giraffe.
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(ara)
Unaufmerksamkeit (2)
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