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? Haben die Molche eine Seele ?

Dear Sir, mein Freund, der Reverend H. B. Bertram, und ich haben die Salamander längere Zeit beim Bau eines Dammes in Aden beobachtet, auch zwei- oder dreimal mit ihnen gesprochen, aber wir haben keinerlei Anzeichen höherer Gefühle wie Ehre, Glaube, Patriotismus oder Sportsgeist bei ihnen bemerkt. Und was sonst, frage ich, kann mit Recht als Seele bezeichnet werden? - Truly yours Colonel John W. Brillen

Ich habe nie einen Molch gesehen, doch bin ich fest überzeugt, daß Geschöpfe ohne eigene Musik auch keine Seele haben.-  Toscanini

Lassen wir die Frage der Seele beiseite. Aber soweit ich die Möglichkeit hatte, Andrias zu beobachten, möchte ich sagen, ihm fehlt die Individualität. Einer erscheint mir wie der andere, ebenso eifrig, ebenso tüchtig — und ebenso ausdruckslos. Mit einem Wort, sie erfüllen ein gewisses Ideal der modernen Zivilisation, nämlich den Durchschnitt. - Andre d'Artois

Ihre Frage bringt mich in Verlegenheit. Ich weiß zum Beispiel, daß mein Pekineserhündchen Bibi eine kleine, entzückende Seele hat; auch meine persische Katze Sidi Hanum hat eine Seele, und was für eine herrliche und grausame Seele! Aber die Molche? Ja, sie sind sehr begabt und intelligent, die armen Teufel. Sie können sprechen, rechnen und riesig nützlich sein. Wenn sie nur nicht so häßlich wären! - Ihre Madeleine Roche

Und wenn sie Molche sind, Hauptsache, sie sind keine Marxisten. - Kurt Huber

Sie haben entschieden keine Seele. Darin stimmen sie mit den Menschen überein.  - Ihr G. B. Shaw

Sie haben keine Seele. Wenn sie eine Seele hätten, müßte man ihnen ökonomische Gleichberechtigung mit dem Menschen zubilligen, und das wäre absurd. - Henry Bond

Ihre Schwimmtechnik und ihr Stil sind interessant; wir können von ihnen viel lernen, vor allem im Langstreckenschwimmen. - Tony Weißmüller

Sie haben keinen Sex-Appeal. Darum haben sie auch keine Seele. -  Mae West

Sie haben eine Seele wie alles Lebende, jede Pflanze, jede Kreatur eine Seele hat. Tief ist das Geheimnis alles Lebens. - Sandrabhârata Nath

 - (mol)

Umfrage (2)  Ein Polizeispitzel, der den Auftrag hat, den Eindruck der Hinrichtungen auf die Bevölkerung zu beobachten, tritt dafür ein, daß die Karren täglich denselben Weg nehmen, »von dem die Schwachen sich fernhalten können«. Eine Frau ist bei dem Anblick ohnmächtig geworden, die Menge ist unwillig zusammengelaufen. Der Spitzel kommt am andern Tag noch einmal auf den Gegenstand zurück, »weil die Aristokraten, die gewandt alles ausnutzen, sich solcher Unfälle wie des gestern berichteten bedienen, um das Volk geschickt auf die große Zahl der Hinrichtungen aufmerksam zu machen, und, wenn möglich, sein Mitleid für das Schicksal seiner Feinde zu erwecken und ihm diejenigen, die seinen. Triumph vorbereiten, verhaßt zu machen. ›Man kann nicht mehr ausgehen‹, sagen sie, ›ohne auf die Guillotine zu stoßen oder auf diejenigen, die man dorthin führt. Die Kinder werden grausam davon, und man muß Angst haben, daß die schwangeren Frauen mit Leibesfrüchten niederkommen, die am Hals gezeichnet oder bewegungslos wie die Statuen sind, weil die Mütter diese traurigen Dinge gesehen haben.‹ Das Volk antwortet auf diese Reden, in denen es nur guten Glauben und Menschlichkeit sieht, gewöhnlich mit einer tief nachdenklichen Miene, was Ideen und Empfindungen zur Folge haben kann, die denen, die es eigentlich haben sollte, entgegengesetzt sind.« - Friedrich Sieburg, Robespierre. München 1965 (zuerst 1935)

Umfrage (3)  Pat: Herr Stundemund. Wie würden Sie, ganz persönlich, die folgenden drei Aussagen bewerten? Mit welcher würden Sie sich am ehesten identifizieren können? A. Ein Heizungsmonteur, 23 Jahre alt, erklärt: >Ich gehe gern unter Mittag in die Glyptothek. Wenn ich mich unbeobachtet fühle, knutsche ich mit den Römerköpfen herum.< B. Ein Reisender im Gewürzhandel, 55, erklärt: >Ich schicke meiner Frau gern pornografische Telegramme, und es ist mein Schönstes, wenn das Fräulein bei der Telegrammaufnahme mir die dann zur Kontrolle noch mal vorliest.< C. Ein Nachrichtentechniker, 37, erklärt: >Meine sexuellen Beziehungen beschränken sich auf den engsten Kreis unserer Lottotippgemeinschaft.< - Ihre Empfindungen, Herr Stundemund, können Sie jetzt nach dem folgenden Schema unterscheiden: xx/ läßt mich gleichgültig; xy/ finde ich abstoßend; xyz/ kann ich nachempfinden.

Stundemund: Bitte, fragen Sie nicht weiter. Die unentwegten sexuellen Umfragen fügen uns allen Schmerzen zu.

Pat: Mochten Sie einen Augenblick ausruhen?

Stundemund: Die furchtbaren Definitionen, diese heimtückischen Ideale, die hinter diesen Fragen lauern . . . Nein. Ich will nicht mehr.   - Botho Strauß, Der junge Mann. München 1984

 

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