ebernahme    »In einer etwas wirren Art fragten Sie mich nach meinen Motiven und Absichten den Mann betreffend, der so viele Ihrer Schecks ausstellt. Ich glaube, ich darf mich Ihnen gegenüber völlig freimütig äußern, Mr. Wright, denn falls Sie bis jetzt noch nicht hinter meine Absichten gekommen sein sollten, müssen Sie sich in einem ähnlichen Zustand der Verwirrung befinden wie der arme Mr. Jeggo da draußen. In schlichten Worten - und andere kommen in diesem Fall gar nicht in Frage -: Ich übernehme Mr. McKechnies Unternehmen. So ist jedenfalls meine Absicht. Wenn Sie mich nach meinem Motiv fragen sollten, das liegt auch nicht gerade im dunkeln: Mein Motiv ist, daß ich sein Unternehmen besitzen will. Deshalb enteigne ich ihm seine beiden Lagerhäuser und sein Büro. Das ist so einfach wie nur etwas. Es würde mir leid tun, wenn es irgendwelche Unklarheiten gegeben haben sollte, aber es hat nun mal immer schon zu meinen Usancen gehört, die Dinge langsam anzugehen. Mir liegt daran, daß die Leute sich allmählich mit dem Gedanken vertraut machen können, daß sie ihrer Besitztümer verlustig gehen. Es braucht manchmal seine Zeit, bis sie sich daran gewöhnt haben, sich auf die neue Situation einstellen können. Aber ich bin mir sicher, daß sich Mr. McKechnie daran gewöhnen wird.«

»Und wenn er es nicht hergeben will?«

»Na, na, na, Mr. Wright. Oder ist diese Frage so gedacht, daß sie mir ein zitierbares Zitat entlocken soll? Sie werden doch nicht etwa ein Tonband an Ihren Körper geschnallt haben oder sonst irgendwas Dummes? Wir werden Sie wohl oder übel noch untersuchen müssen, bevor Sie hier weggehen, das werden Sie doch verstehen?«

Duffy grunzte.

»Also, die Antwort lautet in Kurzform, daß ich für den Fall, daß er seinen Besitz nicht hergeben will, verschiedene unangenehme und möglicherweise gewaltsame Mittel bereithalte, die ihn dazu bewegen werden; es hieße allerdings meine gegenwärtige Offenheit zu sehr beanspruchen, wenn Sie nun auch noch wissen wollten, was genau da vorgesehen ist.«   - Dan Kavanagh, Duffy. München 2006 (zuerst 1980)

Übernahme (2)  »Ich werde es Ihnen erklären.« Peters nickte. »Vor zwei Tagen erhielten wir einen Bericht darüber, daß ein Schiff der Außerirdischen in die Schutzblase eingedrungen war. Das Schiff setzte einen Spion in Gestalt eines humanoiden Roboters ab. Der Roboter sollte einen bestimmten Menschen vernichten und seine Stelle einnehmen.«

Peters sah Olham ruhig an.

»Im Inneren des Roboters befand sich eine U-Bombe. Unser Agent wußte nicht, wie die Bombe gezündet werden sollte, aber er vermutete, das könnte durch eine bestimmte gesprochene Wortfolge geschehen, eine spezielle Gruppe von Worten. Der Roboter würde das Leben der Person, die er getötet hatte, führen, er würde ihre üblichen Tätigkeiten aufnehmen, ihre Arbeit, ihre sozialen Kontakte. Er wurde so gebaut, daß er der Person glich. Niemand würde den Unterschied bemerken.«

Olhams Gesicht wurde kreidebleich.

»Die Person, die der Roboter verkörpern sollte, war Spence Olham, ein hoher Beamter bei einem der Forschungsprojekte. Weil dieses spezielle Projekt kurz vor dem Eintritt in das kritische Stadium stand, wurde die Präsenz einer lebenden Bombe, die sich auf das Zentrum des Projektes zubewegte -«

Olham starrte auf seine Hände. »Aber ich bin Olham!«

»Hatte der Roboter Olham erst einmal ausfindig gemacht und getötet, war es ein leichtes, sein Leben zu übernehmen. Der Roboter wurde wahrscheinlich vor acht Tagen von dem Schiff abgesetzt. Wahrscheinlich erfolgte der Austausch letztes Wochenende, als Olham auf einen kurzen Spaziergang in die Berge ging.«

»Aber ich bin Olham.« Er wandte sich an Nelson, der am Steuerpult saß. »Erkennst du mich nicht? Du kennst mich seit zwanzig Jahren. Erinnerst du dich nicht, wie wir zusammen aufs College gegangen sind?« Er stand auf. »Du und ich, wir haben zusammen studiert. Wir hatten dasselbe Zimmer.« Er ging auf Nelson zu.

»Komm mir nicht zu nahe!« knurrte Nelson.  - Philip K. Dick, Menschlich ist ...  Zürich 1996

 

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