Vebernächtigt

Was ist mit mir? Die Hand geht nicht mehr mit.
Der Mund hängt blöd herab und lächelt rot.
Im Magen trage ich ein Kind, das tot.
Ich weiß nicht, was mit meiner Haut geschieht.

Gedanken sind aus dem Scharnier gesprungen
und hängen nun verirrt im leeren Raum.
Auch ist mir Wort nur krumm und alle Zungen
Verbergen sich und sind voll üblem Schaum.

Ein Hund, der mir entgegenläuft, ist groß,
Und Kirchen beugen über mich sich nieder.
Ein jedes Weib zeigt ihren nackten Schoß.
Ich stürze ein. Man sammle meine Glieder.

 - Hans Flesch von Brunningen, nach: Dich süsse Sau nenn ich die Pest von Schmargendorf. Erotische Gedichte des Expressionismus. Hg. Hartmut Geerken. München 1985

 

Müdigkeit

 

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