ebernachtung Er
kleidete sich aus und ging ins Bett. Aber er schlief nicht fest. Denn er wußte
nicht recht, in was für einem Hause er sich befand, da er dort nur das Mägdlein
sah. Aber er tat so, als ob er schlief.
Sie hörte zu Anfang der Nacht gar nicht auf, hin und her durchs Haus zu gehen und ihre Arbeit zu verrichten. Es war dort ein tüchtiges Kohlenfeuer, und sie ließ sich plötzlich nieder, zog es heraus, streckte sich zwischen dieses und die Herdreste und bedeckte sich selbst mit brennenden Kohlen.
»Gott steh meiner Seele bei!« dachte Diarmuid, »meine Füße brachten mich an keinen guten Ort! Sie ist verbrannt, und ich werde noch ihretwegen erhängt werden.«
Sie blieb eine ganze Weile still und Diarmuid beobachtete sie, konnte sich aber vor Entsetzen nicht rühren.
Eine Zeitlang merkte er auch gar nicht, daß sie sich unten am Boden befand. Dann schüttelte sie sich wie ein Esel, der sich auf dem Wege gerollt hatte, und sprang bis zum Scheitel in ein Gefäß mit Wasser.
»Plumps«, sagte das Wasser, und die Tropfen flogen Diarmuid in die Augen.
»Aber, mein Gott«, dachte er bei sich, »bist du nicht verbrannt, so bist du ertrunken!«
Dort blieb sie auch ein Weilchen, schüttelte sich dann und lief auf den Sohlen über den Boden hin, ergriff einen Strick, knotete ihn oben an den Kreuzbalken und erhängte sich daran.
»Mein Gott, ich wußte doch von jeher«, sagte sich Diarmuid, »wer sich erhängt, braucht nicht ertränkt zu werden.«
Als sie nun dort ein Weilchen zugebracht hatte, ergriff sie den Strick und
riß ihn sich vom Halse, und dann lief sie wieder durchs Haus hin, so munter
wie sonst. Als sie das erste Tagesblinzeln sah, ließ sie sich flugs nieder und
machte sich unten am Feuer zu schaffen. Sie bereitete für Diarmuid das
Frühstück, hieß ihn aufstehen, essen und dann heimkehren. -
(
ir
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