Üeberarbeitung  »Die Quelle meiner Inspiration sprudelt immer noch, weil ich eine kämpferische Natur bin. Reine kreative Ideen steigen wie Blasen aus mir hervor, ich gebe, gebe, gebe, doch meine Umwelt hat keinen Anteil an dieser Fähigkeit des Verstehens. Immer mehr Arbeit bürden sie mir auf, und wenn ich morgens aufstehe, überkommt mich eine schreckliche Übelkeit, weil ich so überarbeitet bin. Einfache Überarbeitung ist schon genug, um einen auzubluten. Ich bin so närrisch großzügig, daß alle immer von mir profitieren, und die endlosen Aufgaben des Tages (und der Nacht) werden auf meine Schultern gehäuft.«

Das war nun höchst alarmierend, was für eine furchtbare Arbeit mochte diese Frau so zerstört haben ? Ob ich wohl auch Tag und Nacht arbeiten mußte, bis ich unablässig redete? Vielleicht mußte sie Kohlen für einen Riesenofen schaufeln, wahrscheinlich unterhielten sie dort ein privates Krematorium, es sterben ja ständig alte Leute, vielleicht gab es auch einen Trupp aneinandergeketteter Sträflinge, und wir mußten Steine klopfen und dabei Seemannslieder singen (das würde erklären, warum sie die Schiffermütze trug).   - (hoer)

Überarbeitung (2) Die meisten hatten Angst vor ihm - kurzum, sie wagten es nicht, ihm etwas anzuhaben, selbst wenn sie wußten, daß er tatsächlich jemand auf dem Gewissen hatte.

Ein Heilmittel für die Krankheit? Er wußte, worauf das hinauslief. Denn wovon sollte man geheilt werden? In diesem Falle war es Arbeit durch bloße intuitive Fähigkeit, die ihn in die Flut zog. Drogen richteten ihn auf.

In Furcht versetzt, unter Stress, schlägt das Herz schneller, das Blut wird zu den äußersten Nervenenden getrieben, durchströmt das Zentrum des Handelns, und der Mensch fühlt sich entflammt. Das ist es, was Rivers wollte, gewollt haben mußte. Die aus einem solchen Zustand resultierende Reaktion erforderte auch ihre eigenen Stärkungsmittel.

Jenes schreckliche Fieber der Überarbeitung, das wir in den Vereinigten Staaten besonders spüren - er hatte es. Ein Zittern in den Armen und Schenkeln, eine Spannung im Nacken und im Kopf oberhalb der Augen - schneller Atem, unbestimmte Schmerzen in den Muskeln und in den Füßen. Gefolgt von einer heftigen Erregung, eine Sache durchzuziehen, sie wie im glühenden Fieber zu Ende zu bringen. Dann das Gefühl der Erschlaffung danach. Nicht angenehm. Aber es ist da. Dann Zigaretten, ein Schuß Gin. Das ist alles, was dran ist. Auch bei Frauen, immer mehr.

Er hatte keine Zeit, mußte schnell sein, mußte improvi­sieren, und das tat er - bis zum Wunderbaren.

Als ein Straßenarbeiter einmal von einem Trolleybus überfahren und sein Arm nahe der Schulter fast abgetrennt wurde, war Rivers als erster zur Stelle. Solche Fälle waren ihm immer ein besonderes Vergnügen. Mit einem Blick erfaßte er die Situation wie gewöhnlich, kam zu einem Entschluß, und mit der Bemerkung, der Arm könnte künftig keinen möglichen Nutzen mehr für den Mann haben, amputierte er ihn auf der Stelle - mit einer Verbandschere.   - William Carlos Williams, Der alte Doc Rivers, nach (messer)

 

Erschöpfung Arbeit

 

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