Dieses zweiundsiebzig Seiten starke Werk, nach Aussagen seines Autors »bunt gemischt« mit Holzschnitt- und Kupferstichvignetten, enthält nicht weniger als zweiunddreißig eingeschobene Zettel, Faltblätter oder Bogen in verschiedenen Farben. Man stößt hier auf griechische, hebräische, arabische, chinesische Schriftzeichen. Cirier hat sich selbst die Mühe gemacht, alle nach seinen eigenen Worten »graphischen Künste« aufzuzählen, die er benutzt hat, um »seinem Verfolger eine Girlande zu flechten«. Es sind dies: die gewöhnliche Chirographie (ausgeführt mit großem Zeitaufwand, Zorn und Verdruß), die Tachygraphie, die Typographie (er erklärt uns, daß ihn der Druck seines Werkes auf 700 Francs zu stehen kommt), die Lithographie, die Autographie, die Chalcographie, die Cassiterographie (für die »Spritzer« benutzt), die Phellographie, die Xylographie und natürlich die Polytypographie. Er druckt Verse ohne Großbuchstaben am Anfang, er benutzt die Spiegelschrift und die auf dem Kopf stehenden Buchstaben, er stellt sich das Ausrufezeichen ohne Punkt vor...
Danach veröffentlichte Cirier noch mehrere Broschüren, unter denen ich nur
folgende nennen will: Amphibolo-terorthographikologische Szene (1850), Huldigung
an M. I'A, B, X. Beweisführung, A + B =AB, allem Anschein nach? Keineswegs! A
+B=A+ B (1857), Anatomische Elegie (1858) und 1867, »einen Monat vor der Zerstörung
der kompromittierenden Kochtöpfe und der Einstellung der Wunder«, die Brisseide,
ein Pamphlet gegen die Gastronomie. In keinem dieser Werke findet man den entfesselten
Faktor des Verwaltungslehrlings wieder. Nicolas Cirier starb, wie man glaubt,
1869.
- Raymond Queneau, Striche, Zeichen und Buchstaben.
München 1990 (zuerst 1950)
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