ür,
weiße
Das Zimmer hat die Höhe eines Hauses. Man betritt das Zimmer durch eine weiße
Türe, die, nachdem man sie hinter sich geschlossen hat, mit der Wand eins wird.
Eine Ecke des Zimmers ist möbliert: ein hohes Sofa, vier Stühle im Halbkreis
davor. Man sitzt folgendermaßen: Ein Herr sitzt auf dem Sofa, und ein Herr sitzt
auf dem Stuhl. Zwischen ihnen auf einem weißen Tisch steht eine Teekanne, ein
Sahnekrug, eine Zuckerdose, zwei Tassen, Die Herren schweigen. Der eine sitzt
mit übereinandergeschlagenen Beinen, eine Hand stützt das Kinn, er blickt geradeaus,
der andere hat beide Füße nebeneinander stehen, er sitzt zurückgelehnt, sein
Blick ist gesenkt. Beide Herren beugen sich jetzt vor, ergreifen die Tassen,
es klirrt, sie trinken, sie schlucken, setzen die Tassen zurück, es klirrt,
lehnen sich zurück, räkeln sich, es herrscht wieder Ruhe. Jetzt erhebt sich
der eine, der andere folgt ihm sogleich, beide stehen einander gegenüber, umgehen
den Tisch, lassen sich nieder, sie haben die Plätze gewechselt, sie sitzen still.
Später wendet der eine den Kopf, der andere folgt der Blickrichtung, beide schauen
zum Fenster hinaus. Noch später trinken sie nochmals. -
Reinhard Lettau, Auftritt Manigs (mit: Schwierigkeiten beim Häuserbauen). Berlin
u.a. 1982
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