ropf, voller  Nicht lange nach diesem hatte sie einen andern Liebhaber, der ein ältlicher Herr von ohngefähr 50 Jahren war, und ungeachtet ihm ihre spitzbübischen Streiche nicht unbekannt waren, so hatte er sich doch dergestalt in sie vernarret, daß er die 400 Pfund, so er jährlich Einkommens hatte, von Herzen gern auf sie gewendet, wenn sie nur beständig bei ihm aushalten wollen. Und nachdem er ihr endlich etliche Ringe und Galanterien verehrete, erhielt er das Jawort von ihr. Als sie wie Mann und Weib miteinander lebeten, gab er ihr die erste Nacht, da er bei ihr schlief, ein Kleinod über 50 Pfund wert. Indem er aber eines Abends so sehr trunken nach Hause kam, daß sie ihn zu Bette bringen mußte, und sie aus seinem Schnarchen abnahm, daß er in einem tiefen Schlaf läge, examinierte sie seine Taschen und durchsuchte seine Briefschaften, worunter sie einen Wechsel an einen Goldschmied in der Lombard Street auf 100 Pfund fand; diesen nahm sie an sich: Alsdann ergriff sie die Schlüssel zu seinen Kassetten und plünderte solche aus, worinnen sie 20 alte Goldstücke, ein güldenes Petschaft, eine alte Sack-Uhr und einige Stücke Silbergeschirr fand; dieses und alle Sachen von einigem Wert nahm sie und fuhr in einer Kutsche, ohne von ihrem vollen Tropfen Abschied zu nehmen, in aller Eilfertigkeit hin zu dem Goldschmied, wo sie ohne Mißtrauen die 100 Pfund ausgezahlt bekam. - (spitz)
 
 

Trunkenheit Tropf

 

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