(kas)
Trinken (2) Viele Samurai sind
durch übermäßiges Trinken zugrunde gegangen, eine außerordentlich bedauernswerte
Sache. Man sollte die eigene Grenze beim Alkoholgenuß kennen und innerhalb dieser
Grenze bleiben. Selbst bei solcher Vorsicht übertreibt man ein ums andere Mal.
Bei einer Festlichkeit muß man wachsam sein, entschlossen und bereit für jeden
Notfall. Das Trinkgelage hat eine soziale und öffentliche Funktion, bei der
man sorgsam aufpassen muß, sich keinen Ausrutscher zu erlauben. - (
bush
)
Trinken (3)
#-) |
die Nacht durchgemacht |
%*} |
sturzbetrtunken |
:*) |
Schnapsnase |
%-<I> |
beschwipstes Kichern |
%-\ |
verkatert |
%*@:-( |
"Mein Gott, habe ich einen Schädel.“ |
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Trinken (4) Der Betriebspsychologe
teilt die Alkoholiker in Einzeltrinker und in Gruppentrinker ein. Die Einzeltrinker
fangen nachmittags im Büro an, verstecken aber die Flaschen, und machen abends
vor dem Fernseher weiter. Die Gruppentrinker sind moralischer, die sagen: Bier
ist Bier und Dienst ist Dienst. Die fangen erst abends an in ihren Vereinen
und an ihren Stammtischen, aber sie kommen zum gleichen Ergebnis. Spätabends
rollen sich die Einzeltrinker und Gruppentrinker in ihre Betten und haben‘s
mal wieder geschafft. An die Einzeltrinker ist leichter heranzukommen, sagt
der Betriebspsychologe, sagte Dagmar, weil die noch fühlen, daß der Alkohol
nur etwas ist, mit dem sie etwas zudecken können. Die Gruppentrinker halten
sich aber für fröhlich und lustig und streiten sogar ab, daß sie Dauertrinker
sind, sagte Dagmar.
- (
absch
)
Trinken (5) Jetzt weiß ich,
weshalb die Nordländer sich halbtot saufen. Sie haben
das Bedürfnis, gegen den Luftdruck den Scheintod herbeizuführen. Bei uns ändert
sich der Luftdruck jeden dritten, andere Druckarten jeden zweiten und der allgemeine
Druck jeden Tag, so daß ich ständig beschwipst bin. Und die Polarnacht dauert
bei uns das ganze Jahr, weshalb es besser wäre, anstelle der Losung »Die Wahrheit
wird siegen« »Schwupps in den Schnaps« auf die tschechische Fahne zu sticken.
Die beste Verteidigung gegen Streßsituationen besteht darin, sich permanent
in den Zustand des wachen Nirwanas zu versetzen. Würde
ich so viel trinken, wie ich trinken will, wäre ich längst schon in trunkenem
Zustand nüchtern. Deshalb bin ich stets in Streßadaptation und adaptiertem Streß.
Der heilige Augustin hat einen Liter Öl wie eine Motorsäge gesoffen, der heilige
Klíma täglich einen Liter Schnaps wie ein Alkoholbrenner. Der heilige Hašek
hat drei Kanister Bier am Tag getrunken, und dennoch
weisen die Werke meiner heiligen Dreifaltigkeit keine
Zeichen von Trunkenheit auf, zwischen den Ecken ihrer
Texte liegt eine äußerst nüchterne Aussage. Und ich sammle wie ein Welpe die
vom Tisch meiner Herren gefallenen Brosamen zusammen. Geschundene Leber, aber,
gnädige Frau, welch prächtige Nierchen!
- (
hra2
)
Trinken (6) So öffne alle
Adern Deines weißen Leibes, daß das heiße schäumende Blut aus tausend wonnigen
Springbrunnen spritze, so will ich Dich sehen und trinken, aus den tausend Quellen
trinken, bis ich berauscht bin und Deinen Tod mit jauchzender Raserei beweinen
kann, weinen wieder in Dich all Dein Blut und das meine in Tränen, bis sich
Dein Herz wieder hebt und Du mir vertraust, weil das meinige in Deinem Puls
lebt. - Clemens Brentano an Karoline von Günderode, nach: Der Rabe, Magazin für jede Art
Literatur Nr. 37, Zürich 1993
Trinken (7)
Weiber trinken, Laffen trinken, Kranke samt den Armen trinken, Ha, sechs Nummern hier kaum reichen, |
- Carmina Burana, nach
(eco)