rick
Er mußte schließlich das Messer, das man ihm eben in
die Hand geschoben hatte und das wirklich eine schöne Waffe war, zu etwas benutzen.
Auch wenn man es nicht wollte, reizte es einen, es auszuprobieren, die Wirkung
auszukosten, wenn man es jemandem zwischen die Rippen stieß.
Es gibt einen Trick, den man ihm erklärt hatte: die Hand
leicht drehen wie bei einem Schlüssel
in einem Schlüsselloch, sobald die Schneide in
das Fleisch eingedrungen
ist. - Georges Simenon, Der Schnee war schmutzig. Zürich 1977 (detebe
135/II, zuerst 1951)
Trick (2) Wenn
man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird,
so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden
besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da
verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend
wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom
argumentum ad hominem:
dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu
halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim
Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet
seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend,
hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des
Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr
beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist. -
Schopenhauer,
Die Kunst, recht zu behalten
Trick (3) Der Trick besteht darin, niemals die
Welt auch nur an einer Stelle zu berühren. Laß dich an der Tür stehen, tritt
ein, bewundere die Bilder, wechsele ein paar Worte mit dem Hausherrn, richte
einige Fragen an seine Frau, finde dich an der Tür wieder - und gehe Arm in
Arm davon, die Symphonie der letzten Woche im Ohr, von Engel-Hornisten auf den
Bänken einer verdrehten Wolke gespielt. Oder falls Hunde mit ihrer Schnauze
zu nahe kommen und die Armen zu viel sich draußen zeigen laß deinen Freund ihnen
entgegnen. -
(kore)