raumerfüllung
Ein Mann aus Bagdad, der ehemals sehr reich gewesen war, aber sein
ganzes Vermögen verloren hatte, hörte einst im Traum eine Stimme, die ihm befahl,
nach Cairo zu gehn, wo er sein Glück machen würde. Er kam daselbst an, und schlief
die erste Nacht in einer Moschee. Zufälligerweise hatten sich gerade in der
nämlichen Nacht einige Diebe diese Moschee zum Stelldichein ausersehn, um von
da einen Einbruch in ein benachbartes Haus zu vollführen. Aber die Leute im
Hause wachten auf, schrieen: Diebe! Diebe! Die Diebe retteten sich durch die
Flucht, und da der Polizeylieutnant herbeyeilte, hielt er den Mann von Bagdad
für einen von ihnen. Er fieng seine Untersuchung damit an, daß er ihm eine tüchtige
Tracht Stockprügel aufzählen ließ, und dann warf er ihn ins Gefängniß. Bey dem
Verhör, welches drey Tage nachher angestellt wurde, erzählte er, wie er nach
Cairo gekommen sey, um sein Glück zu machen. Der Polizeylieutnant wollte vor
Lachen ersticken. Thor, der du bist, daß du an Träume glaubst, sprach er zu
ihm. Dreymal hat mir geträumt, daß in dem und dem Winkel jenes Hauses zu Bagdad
ein Schatz verborgen liege, und doch bin ich deßhalb nicht hingegangen. Und
du, du kommst im Vertrauen auf einen Traum so weit her, um dir eine Tracht Stockprügel
zu holen. — Er gab ihm hierauf etwas Geld, und schickte ihn wieder nach Hause.
Der Mann kehrte nach Bagdad zurück, das Haus, welches der Polizeylieutnant ihm
beschrieben hatte, war gerade sein eigenes, und er fand
daselbst den Schatz an der bezeichneten Stelle. - (
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