otenstaub »Ah«, machte Lomatewa. »An seinen Händen war die Haut abgezogen.« Er hob beide Hände, streckte die Innenflächen nach oben. »An den Fingerkuppen, im Handteller, überall. Und genauso war es an den Fußsohlen.« Cowboy sah ihn nur verständnislos an. Lomatewa nickte Chee zu. »Wenn dieser Navajo wirklich darauf achtet, was von alters her überliefert ist, wird er verstehen, was das bedeutet.«
Chee verstand es nur zu gut, er erklärte es Cowboy. »Das sind die Hautflächen,
die ein Hexer für den Totenstaub braucht. Man nennt
es das anti'l. Er nimmt nur die Hautpartien, die unverwechselbare Merkmale
enthalten.« Er zeigte auf die Fingerspitzen und die Handflächen. »Hier sind
die Linien deines Lebens und deiner Persönlichkeit eingegraben. Hier - und auf
den Fußsohlen und auf dem Penis,
auf der Eichel.« Und während er das erklärte, kam ihm der Gedanke, daß, er nun
wenigstens eine der Fragen beantworten konnte, die Captain Largo ihm gestellt
hatte. Was man sich über den Hexenspuk auf der Black Mesa erzählte, war mehr
als das übliche Geschwätz. Denn der Hexer hatte schon angefangen, seine Arbeit
zu tun. -
Tony Hillerman, Der Wind des Bösen. In: T. H., Der Wind des Bösen / Schüsse
aus der Steinzeit. München 1997
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