orweg
Damit sie der Lärm der Karossen weniger störe, lassen Personen von
Rang, wenn sie erkranken, vor ihren Torwegen und in deren näheren Umgebung Mist
auslegen. Dieses angemaßte Privileg verwandelt die Straßen schon beim kleinsten
Regen in scheußliche Kloaken und zwingt in einem halben Tag wohl hunderttausend
Menschen, durch schwarzen,flüssigen, stinkenden Dung zu waten, in dem man bis
zum Knöchel einsinkt. - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris.
Frankfurt am Main 1979 (zuerst ca. 1780)
Torweg (2)
Ihr Nachteil ist der, daß in ihnen jedermann sein Wasser läßt und man beim Nachhausekommen
damit rechnen muß, am Fuße seiner Treppe einem Pisser zu begegnen, der einen
mit aller Ruhe betrachtet und sich nicht im geringsten stören läßt. Anderswo
würde man solche Leute verscheuchen, hier jedoch sind die Passanten die wahren
Herren der Aufgänge und erledigen in ihnen ihre Notdurft. Diese Gewohnheit ist
sehr schmutzig und auch äußerst peinlich für die Frauen. - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris.
Frankfurt am Main 1979 (zuerst ca. 1780)
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