Tor ⁽²⁾  Den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt und die Tür geöffnet, paß auf die drei Stufen auf, damit du nicht stolperst.

Wenn du Fieber hast, sagte Elisabella, ist es vielleicht besser, wir warten einen Tag, bis morgen. Das ist sehr gut, dachte der Boß, einen Tag warten. Die Frauen sind oft der Ruin eines Mannes, der am Vortag fast vierzig Grad Fieber hatte.

Aber anstatt bis morgen zu warten, begann sie sogleich sich auszuziehen wie immer über Funk. Und nun? Die Kleider fliegen eines nach dem andern fort. Elisabella legt sich auf das Bett, wir sind soweit.

Ich nähere mich und liege vor dem Tor wie ein zerlumpter und heruntergekommener Bettler. Um es zu öffnen, genügte ein leichter Stoß. Ich setze mich einen Augenblick hin, mir ist schwindlig, da öffnet sich das Tor von selber wie die Aufforderung an den Eingeladenen einzutreten. Ich weiß aber nicht, was los ist, daß dieser Garten mich nicht lockt. Vielleicht, wer weiß, dieser Geruch nach Rauch, von weitem, von der Straße, vielleicht strömt irgendwo Erdgas aus, oder vielleicht von den Lagerhäusern des Güterbahnhofs. Der Bahnhof ist aber weit weg. Dann kommt der Geruch halt ganz aus der Nähe, aus dem Garten.

Mach dir keine Sorgen, sagt sie, bleib ruhig, reg dich nicht auf, das macht die Sache nur schlimmer. Sehr liebenswürdig. Ich bin da und bewege mich nicht. Der Leser kann auf eine andere Gelegenheit warten, sie wird dagegen langsam ungeduldig, stößt leise Klagerufe aus und sagt, komm nun endlich in meinen Garten. Uff! So sind eben die Fräulein.  - Luigi Malerba, Der Protagonist. Berlin 1989 (zuerst 1973)