op
secret
Ich muß mich bei meiner Arbeit nun wirklich durch alle möglichen Machwerke quälen.
Ich habe so viele Prophezeiungen und Untergangsvisionen von Gestörten gelesen,
daß mir die Bibel vorkommt wie House on Pooh Corner, Wirklich. Ich habe
gedacht, mich schreckt so leicht nichts. Aber das, das war wirklich eine Nummer
zu stark. Ich dachte also: Das kann ja heiter werden. Da sitzt du dann im kneifenden
Frack neben einem französischen Philosophen, der so ein seltsames Englisch spricht,
eben wie Yves Montand oder Maurice Chevalier, Sony sight ove de street,
und weißt nichts zu sagen, außer: ,Ich hab gehört, daß ihr immer noch Froschschenkel
eßt.' Aber es kam ganz anders. Ein sehr witziger Mann, wirklich. Und auch seine
Philosophie. Ich glaube, daß er einfach Schwierigkeiten hat, das alles in Worte
zu fassen, wenn er es hinschreibt. Schreiben ist ja auch nicht jedermanns Sache.
Mir auf jeden Fall konnte er wunderbar erklären, was er meint.
Und da kamen wir auch auf dieses Phänomen zu sprechen. Daß die Täter das
Geschwätz der Zeitungen nachbeten und die Zeitungen meinen, sie würden es nur
berichten. Er hat das so erklärt: Eigentlich, obwohl wir das nur schwer glauben
können und obwohl es ganz unsinnig erscheint, aber er wisse aus Erfahrung, daß
es stimmt, also eigentlich gibt es zuerst die Schrift und dann die Sprache.
Das hat er herausgefunden. Und davon handeln auch seine Bücher. Davon handeln
die. Ich hab zu ihm gesagt: ,Mein lieber Freund, das läuft bei uns unter oberster
Geheimhaltungsstufe. Und Sie können von Glück sagen, daß Ihre Werke so unlesbar
sind. Sonst müßte ich Ihnen nämlich ein paar meiner Leute vorbeischicken.' - (blue)
