onerde Golems
sind Figuren aus Ton nach dem Ebenbilde eines Menschen
abgedruckt, über welche das geheimnisreiche und wunderkräftige Schemhamphoras
gesprochen worden, auf dessen Stirn das Wort Aemaeth, Wahrheit,
geschrieben, wodurch sie lebendig werden, und zu allen Geschäften zu gebrauchen
wären, wenn sie nicht so schnell wüchsen, daß sie bald stärker als ihre Schöpfer
sind. So lange man aber ihre Stirn erreichen kann, ist es leicht sie zu töten,
es braucht nur das Ac vor der Stime ausgestrichen zu werden, so bleibt bloß
das letztere Maeth stehen, welches Tod bezeichnet, und
im Augenblicke fallen sie wie eine trockene Tonerde zusammen. - Der alte Jude
wurde herbeigeholt, der Erzherzog verlangte ein solches Bild der schönen Bella
und er wolle ihn fürstlich lohnen. Der Jude warnte ihn, er möchte sich mit solchem
Bilde nicht abgeben, in seinem Vaterlande sei manches
Unglück damit geschehen: einem Vetter sei der Golem, den er zu häuslichen Diensten
gebraucht, so hoch gewachsen, daß er ihm nicht mehr an die Stirn habe langen
können, um das Ae auszulöschen; da habe er befohlen, er sollte ihm die Stiefeln
ausziehen, und während sich der Golem danach gebückt,
habe er ihm listig das Ae von der Stirne gewischt, aber die ganze Last der Erde
sei auf den armen Vetter gefallen, und er sei davon erdrückt worden. - Achim von Arnim, Isabella
von Ägypten
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