odeswunsch   Man muß  überlegen, daß im Alltagsleben, im Verlauf eines durchaus ereignislosen Tages, mindestens hundert Menschen einem den Tod wünschen. Zum Beispiel alle, denen man beim Anstehen auf der Stadtbahn im Wege ist, alle, die an unsrer Wohnung vorübergehen und die selber keine haben, alle, die darauf warten, daß man fertig Pipi gemacht hat, damit sie endlich an die Reihe kommen, und schließlich unsere Kinder und noch viele andre. Es nimmt kein Ende. Man gewöhnt sich daran. Auf dem Schiff ist das Gedränge fühlbarer, also stört es auch viel mehr.

In diesem Feuerofen verdichtet sich der Schweiß der halbverbrühten Geschöpfe, und im Vorgefühl der ungeheuern Einsamkeit in der Kolonie, die sie und ihr Schicksal bald unter sich begraben wird, stöhnen sie wie Sterbende. Sie krallen sich fest, sie beißen, sie zerreißen, sie geifern. - (reise)

Todeswunsch (2)

 

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