od, vornehmer  - Fantomas, oh Fantomas, fragte Isabelle de Guerray kaum hörbar, was werden Sie aus mir machen?

Grimmig stiess Fantomas hervor:

- Eine Leiche!

Als die Unselige entsetzt auffuhr, setzte Fantomas noch in sarkastischem Ton und mit unvorstellbarer Grausamkeit hinzu:

- Aber, Isabelle de Guerray, ich will auf Ihr Geschlecht Rücksicht nehmen und aus Ihnen ... eine hübsche Leiche machen: sie werden in der Pracht Ihrer Schönheit sterben! :    - Gnade, Gnade, stammelte die Unglückliche, die sich vergeblich bemühte, sich von den feinen rosa Bändern zu befreien, die für sie unbezwingli-che, schreckliche Fesseln waren. Fantomas sagte jedoch:

- Sie werden sterben, Isabelle, ganz langsam, ganz sanft, ohne Schmerzen ... Sie werden an Erschöpfung, an Schwäche sterben, in aller Vornehmheit sterben ... wie einst Petromus zu sterben wusste ...

Mit dem Finger zeigte Fantomas Isabelle eine der grossen, blauen Adern, die von der Innenseite des Handgelenks her bis unter den Handteller verliefen.

- Ich werde Ihnen die Adern aufschneiden, erklärte er ... noch eine Sekunde, noch einen Augenblick.

Isabelle de Guerray rang nach Atem: Ihr Herz hörte auf zu schlagen.

Ach wirklich! Alles, was über das Monstrum gesagt worden war, reichte nicht an die Wahrheit heran. Dieses Scheusal verstand es, die Todeskämpfe seiner Opfer zu dosieren, er verstand es, sein tödliches Gift tröpfchenweise zu verabreichen, und das in ausgeklügelter Weise, so peinlich genau berechnet, dass man sich zu Recht fragen durfte, ob dieser Mann wirklich ein menschliches Wesen war...

Sehr behutsam und sanft hatte Fantomas die immer noch an ihren Stuhl gefesselte Isabelle de Guerray bis in eine Ecke des Ankleideraums gezogen. Dann nahm er ein seidenes Halstuch und band es ganz vorsichtig der Unseligen über Augen und Stirn.

Fantomas behandelte sie wahrhaftig mit grösster Zuvorkommenheit!

- Der Anblick von Blut ist für manche schwer zu ertragen, sagte er, ich will Ihnen jede Aufregung ersparen ...  - Pierre Souvestre & Marcel Allain, Fantômas: Mord in Monte Carlo. Berlin 1986 (zuerst 1911)