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köstlicher «Die köstlichsten Tode sind jene, Ferdinand, die
uns an den empfindlichsten Geweben treffen...» Er drückte sich gewählt, gekünstelt,
spitzfindig aus, wie es die Männer aus den Charcotjahren zu tun pflegten. Es
hat ihm nicht viel genützt, die Windungen und das Gehirn zu durchforschen ...
Gestorben ist er schließlich am Herzen, unter nicht gerade anheimelnden Umständen...
an einer heftigen Angina pectoris, einer Krise, die zwanzig Minuten gedauert
hat. Hundertzwanzig Sekunden hat er sich gut gehalten, mit all seinen klassischen
Erinnerungen, seinen Entschlüssen, dem Beispiel Caesars ... aber achtzehn Minuten
lang hat er gebrüllt wie ein Iltis... Daß man ihm bei lebendigem Leibe das Zwerchfell
herausreiße, und alle Eingeweide... Daß man ihm mit zehntausend Messern durch
die Aorta fahre... Er versuchte, sie uns auszukotzen... Das war nicht von Pappe.
Er kroch auf allen vieren im Salon herum... Er drückte sich die Brust ein...
Er brüllte in den Teppich hinein... Trotz des Morphiums. Das hallte durch alle
Stockwerke, bis vor das Haus... Unter dem Klavier hat er geendet. Wenn die Äderchen
im Myokard eins nach dem andern platzen, so ist das schon eine ungewöhnliche
Leier... Schade, daß man eine Angina pectoris nie übersteht. Es gäbe da Weisheit
und Verstand für jedermann.
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(
tod
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