ochterblase Dass die Blase überhaupt noch Neues zu bieten hat, muss
überraschen. Immerhin forschen Physiker seit Jahrzehnten an ihr.
Trotzdem ist noch immer der Glaube verbreitet, dass das Platzen im
Wesentlichen ein Verschwinden ist. Die Idee: die Blase verschwindet,
der Feuchtigkeitsfilm, der sie gebildet hat, zieht sich restlos zurück,
bis er wieder Teil der Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche wird. Tatsächlich
jedoch, das haben vier Verfasser eines Nature-Papers mit Hilfe von
Highspeed-Kameras und Computersimulationen ermittelt, ist der Vorgang
meist ein ganzes Stück komplizierter - abhängig von den Eigenschaften
der Flüssigkeit.
Im ersten Schritt kollabiert der Flüssigkeitsfilm, aus dem die Blase besteht, und schließt dabei erneut Luft ein. Der so entstandene Torus ist jedoch instabil und zerfällt im zweiten Schritt in einen Ring aus Tochterblasen. Auch diese können dann zerfallen - eine Kaskade entsteht. Dabei wird deutlich mehr Feuchtigkeit in den Raum geblasen, als wenn nur eine einzige Blase in sich zusammenfiele.
Mit welchen Geschwindigkeiten und in welchen Dimensionen dieser Prozess
abläuft, hängt von den Eigenschaften der Flüssigkeit und der
Phasengrenzen ab - insbesondere von der Reynolds-Zahl (die das
Strömungsverhalten beschreibt) und der Kapillarzahl (die die Viskosität
ins Verhältnis zur Oberflächenspannung setzt). -
Matthias Gräbner Telepolis
vom 10.06.2010
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