ochter,
mißratene Auf dem Erdenrund liegt eine Stadt namens Manorama,
welche dem Himmel gleicht. In ihr herrschte einst ein König Maniratha, und seine
Hauptgemahlin hieß Manimala. Sie gebar ihm sieben Söhne,
welche die Vorzüge der Tapferkeit und der Klugheit in sich vereinigten. Da empfing
sie eine achte Frucht, welche ihr die größten Beschwerden verursachte. Schließlich
gebar sie ein Mädchen, nämlich mich. Fünf Ammen behüteten meine erste Kindheit.
Dann übergab mich mein Vater einem Lehrer, und ich lernte alle Wissenschaften.
Als ich zur Jungfrau herangewachsen war, hegte ich das sehnlichste Verlangen,
die Zauberei zu erlernen. Und so lernte ich denn
die Zauber, durch die man sich andere untertan macht, sie herbeizieht, sie peinigt,
sie bannt, verfeindet und verblendet, die Geheimwissenschaften der Rakschas
und der Hexen, das Annehmen beliebiger Gestalten, das Toten und das Darbringen
von Opfern, die Gewalt über Sonne und Mond, das Hinabsteigen
in die Unterwelt durch die Höhle, die zu ihr führt. - Indische Märchen. Hg. und Übs. Johannes Hertel. München 1953 (Diederichs, Märchen der
Weltliteratur)
|
||
|
||