ier,
großes
Da waren zunächst die Schnecken. Sie krochen auch durch das Gras
bin und fraßen davon. Sie sonderten auf ihrer Spur einen Schleim ab, und man
konnte diesen Schleim durchaus nicht mit Milch vergleichen, aber diese Schnecke
hatte immerhin eine Neigung zu einer übermäßigen Sekretion. Von solchen Schnecken
war der ganze Erdboden in manchen Gegenden vollkommen durchsetzt, denn Millionen
Schnecken starben und wurden wiedergeboren, ein ganzes Stück Land war eines
Tages auch einmal Schnecke gewesen, und wenn sich die Pflanzen wieder aus diesem
Stoff aufbauten, so meinte Grettir, daß sich die Tiere auch in den Pflanzen
befanden. Grettir hatte mit andren Worten nichts gedacht, als daß er den Tod
vollkommen wieder ausschaltete, wie es vor ihm sicher schon seit Jahrtausenden
die Menschen getan hatten. Und eines Tages, so meinte er, mußte in allem diesem
Stoff von Schnecken der Trieb kommen, sich zu einer größeren Einheit zusammenzubauen.
Es kann sein, daß sie diesen Trieb durch die Bäume bekamen, auf denen sich die
einzelnen kleinen Laubblätter auch nicht mehr wie Korallen aufgesetzt hatten,
um zu leben und zu sterben, sondern ein Baum lebte von oben bis unten, von der
Wurzel bis zum Wipfel, und es war auch überall in den Boden viel vom Baum gekommen,
es ging auch auf die Schnecken über, sodaß sie nicht alle mehr einzeln lebten,
sondern sie wollten sich ebenfalls zusammenbauen, sie hatten etwas Anlage in
sich von Stämmen und Zweigen. Die Pflanze kannten auch schon an jedem Stengel,
mit dem sie auf einem Zweig saßen, die Gelenke, durch die sie sich bewegen konnten,
und so vermehrten sich die Schnecken nicht mehr nach außen hin, sondern sie
blieben mit allen ihren Geburten beieinander, sie wuchsen einfach zu einem größeren
Körper. - Ernst Fuhrmann, Der Geächtete. Berlin 1983 (zuerst
1930)
Tier,
großes
- Richard
Müller