Teufelsschwanz (2)
Teufelsschwanz (3)
Teufelsschwanz (4)
Teufelsschwanz
(5) Das Kloster war so abgelegen mitten in den Bergen, daß
niemand von seiner Existenz wußte. Will man es sehen, muß man an seine Pforte
gelangen, just so, wie Millemosche, Pannocchia und Carestia zufällig dort hingelanget
sind. Es war von Mönchen gegründet worden, die sich im Wald verirrt hatten,
und dann hatten es ihre Söhne weiterbetrieben; denn immer wenn eine Frau sich
in diese Gegend verlor, kehrte sie schwanger nach Hause zurück. Kam das Kind
zur Welt und war es ein Junge, brachte sie es dorthin, und die Mönche legten
ihm eine Kinderkutte an. Dergestalt blühte das Kloster über Generationen und
Generationen. Beklagten sich die Frauen, weil sie schwanger geworden waren,
sagten die Mönche, der Teufelsschwanz sei schuld, weil er in die merkwürdigsten
Stellen eindringe. Dann war die Pest gekommen und hatte alle Teufelsschwänze
und auch die Mönche mitgenommen. -
Luigi Malerba, Tonino Guerra: Von Dreien, die auszogen, sich den Bauch zu füllen.
Berlin 1996 (zuerst 1969)
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