Teufelsring    Er begann, Ringe zu machen: Er nahm kleine Steine, Achate, Karneole, Ptyx-Steine, Rheinkiesel, Glimmersteine, und montierte sie auf dünne Ringe, die aus sorgfältig geflochtenen Silberfäden hergestellt waren. Eines Tages erklärte er Valene, dass sie ebenfalls so etwas wie Puzzles seien, und zwar mit die schwierigsten, die es überhaupt gibt: Die Türken nennen sie »Teufelsringe«: Sie bestehen aus sieben, elf oder siebzehn Gold- oder Silberkreisen, die ineinandergefügt werden und deren vielschichtige Verzahnung zu einer kompakten, geschlossenen Spirale führt, die von vollkommener Gleichmäßigkeit ist: In den Kneipen Ankaras sprechen die Händler die Fremden an und zeigen ihnen den geschlossenen Ring, um dann die ineinandergefügten Reifen mit einer Handbewegung voneinander zu lösen; meistens handelt es sich um ein vereinfachtes Modell mit nur fünf Reifen, die sie mit einigen unmerklichen Bewegungen ineinanderschlingen, sie dann von Neuem öffnen und anschließend den Touristen minutenlang vergebens sich abmühen lassen, bis ein Komplize, meistens einer der Kellner des Lokals, sich bereit erklärt, mit einigen lässigen Handgriffen den Ring wieder zusammenzusetzen, oder aber wohlwollend den Trick verrät, zum Beispiel einmal von oben, einmal von unten, und wenn dann nur noch ein freier Reif übrigbleibt, das Ganze umdrehen.

Das Wunderbare an Wincklers Ringen war, dass die Reifen, einmal ineinandergeschlungen, eine winzige, runde Öffnung freiließen, in die der Halbedelstein eingesetzt wurde, der, einmal eingefasst und mit der Pinzette fest hineingedrückt, die Reifen für immer zusammenschweißte.   - (rec)

Teufel Ring

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