Teufelin

 Teufelin (2)

Teufelin (3) Was nun die Teufelin angeht, so müßte ich lügen, wenn ich nicht eingestände, daß sie beim ersten Anblick einen seltsamen Reiz auf mich ausübte. Um diesen Reiz zu erhöhen, wüßte ich keinen besseren Vergleich als den mit jenen sehr schönen Frauen, die nahe am Verblühen sind, aber trotzdem nicht weiter altern und deren Schönheit den rührenden Zauber der Ruinen bewahrt. Sie hatte eine ebenso gebieterische wie nachlässige Art, und ihre Augen, mochten sie auch dunkel umrändert sein, waren voll bestrickender Kraft. Was den stärksten Eindruck auf mich machte, war das Geheimnis ihrer Stimme, in der ich die Erinnerung an die lieblichsten tiefen Altstimmen wiederfand und ebenso auch etwas von der Heiserkeit, wie sie Kehlen eigen ist, die dauernd von Alkohol gespült werden.  - Charles Baudelaire, Der Spleen von Paris. In: C.B., Die Tänzerin Fanfarlo und Der Spleen von Paris. Zürich 1977

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